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D: Milchproduktion fast kostendeckend

 

Erstmals seit vielen Jahren waren im April 2022 die Produktionskosten der Milch in Deutschland nahezu vollständig durch das Milchgeld gedeckt.

 

Wie der Dachverband European Milk Board (EMB) auf Grundlage von Berechnungen des Büros für Agrarsoziologie & Landwirtschaft (BAL) zum Milch-Marker-Index (MMI) am 18. Juli mitteilte, stand durchschnittlichen Produktionskosten für ein Kilogramm Standardmilch von 47,60 Cent (46,7 Rp.) ein mittlerer Milchproduzentenpreis von 47,20 Cent (46,4 Rp.) gegenüber. Zur Vollkostendeckung fehlten den deutschen Milchbauern somit 0,4 Cent/kg, so wenig wie seit Beginn der BAL-Berechnungen 2014 noch nicht.

 

Die Produzentenpreise sind stärker gestiegen als die Kosten.
EMB

 

Die Milcherzeugungskosten stiegen seit Januar 2022 um 1,31 Cent auf 47,60 Cent je Kilogramm, das entspricht 2,8 Prozent. Der Milchauszahlungspreis stieg im gleichen Zeitraum aber um 5,54 Cent bzw. 13 Prozent auf 47,20 Cent je Kilogramm, sodass die Preis-Kosten-Ratio bei 0,99 lag und die Milcherzeugungskosten im Bundesdurchschnitt damit zu 99 Prozent gedeckt waren.

 

Zum ersten Mal seit Beginn der Berechnung des MMI wurde trotz des starken Anstiegs fast die Kostendeckung erreicht.
EMB

 

Auch wenn die Entwicklung erfreulich sei, habe die lang anhaltende Kostenunterdeckung der vergangenen Jahre bei vielen Milcherzeugern zur Aufgabe der Produktion geführt, so der EMB. Dies sei ein wichtiger Grund für das nun verknappte Milchangebot, das den Anstieg des Milchpreises verantworte.

 

«Eine kurzzeitige Kostendeckung wird das Problem der Destabilisierung der Produzentenstruktur nicht lösen», betonte der Dachverband. Dies dürfe nicht nur eine seltene Ausnahme bleiben, sondern müsse langfristig gegeben sein, um eine stabile Ernährungssicherung gewährleisten zu können. Der EMB forderte, die Milchpreise an den Kosten der Produktion zu orientieren, um angemessene Einkommen der Bauern zu ermöglichen.

 

Dafür müssten auch auf Ebene der Europäischen Union Rahmenbedingungen geschaffen werden, wie starke molkereiübergreifende Erzeugerorganisationen, Marktkriseninstrumente, eine sozial nachhaltige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) sowie eine faire Vertragsgestaltung und Spiegelmassnahmen für EU-Importe.

 

Bei den im bisherigen Jahresverlauf weniger stark als bei der konventionellen Milch gestiegenen Produzentenpreisen für Biomilch ist eine Kostendeckung hingegen noch in weiter Ferne. Wie Bioland kürzlich mitteilte standen hier im April Vollkosten für die Erzeugung von Bioland-Milch zwischen 68 Cent/kg (66,8 Rp.) bis 73 Cent/kg (71,7 Rp.) nur Auszahlungspreise für Biomilch von durchschnittlich 54,3 Cent/kg (53,3 Rp.) gegenüber.

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