Kunden müssen ab Juli in mehr Geschäften als bisher für Plastiksäcke bezahlen. Rund 260 Unternehmen in Deutschland haben sich dem Umweltministerium zufolge selbst verpflichtet, von Juli an Geld für die Tragetaschen zu verlangen.
Wie viel, ist nicht festgelegt - in der Vereinbarung zwischen Handel und Regierung, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde, ist lediglich von einem «angemessenen Entgelt» die Rede. Nach Angaben des Handelsverband Deutschland (HDE) sind von der Vereinbarung vorerst etwa 60 Prozent der Plastiksäcke im Detailhandel betroffen. Sehr dünne Säcke, etwa für Obst und Gemüse, bleiben gratis.
Deutschland will damit eine EU-Richtlinie umsetzen. Demnach soll der jährliche Verbrauch von Kunststoff-Tragetaschen bis Ende 2025 auf höchstens 40 pro Einwohner zu verringert werden. Derzeit verbraucht jeder Deutsche dem Umweltbundesamt zufolge etwa 71 Plastiksäcke im Jahr.
In der Schweiz stimmte das Parlament 2013 für ein Verbot von Plastiksäcken. Konkret ging es um die kleinen weissen, die an den Kassen der Detailhändler gratis abgegeben werden. Zu einem Verbot dürfte es aber nicht kommen. Das mit der Umsetzung beauftragte Bundesamt für Umwelt zieht eine Gebühr auf alle Säcke und Einkaufstaschen vor. Ausgenommen sollen nur Säcke sein, die es aus Hygienegründen braucht.