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D: Stimmung bei Bauern trübt sich deutlich ein

aiz |

 

Nach relativ stabilen Frühjahrs- und Sommerwerten hat sich die Stimmungslage unter den deutschen Landwirten im Herbst 2021 wieder deutlich verschlechtert, wie aus den Ergebnissen des Konjunkturbarometers Agrar vom Deutschen Bauernverband (DBV) für den Monat September hervorgeht.

 

DBV-Präsident Joachim Rukwied sieht die Ursache vor allem in unklaren politischen und gesetzgeberischen Rahmenbedingungen, aber auch in marktbedingten Teilbereichen.

 

Schweinepest und gesellschaftliche Forderung

 

Die Schweinehalter befänden sich in einer existenzbedrohenden Lage. Die toxische Mischung aus Afrikanischer Schweinepest und Corona habe zu einer schweren Preiskrise am Schweinemarkt geführt. «Dazu kommt die gesellschaftliche Forderung nach einem Umbau der Tierhaltung. Dieser wird den Bauern durch mangelhaftes Bau- und Umweltrecht verwehrt, jegliche Planungssicherheit fehlt», moniert Rukwied.

 

Der Indexwert des Konjunkturbarometers Agrar fällt mit 10,6 im September gegenüber 14,7 aus der vorangegangenen Befragung vom Juni deutlich schwächer aus. Der Indexwert bildet die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die Zukunft ab. Beide haben sich gegenüber dem Sommer eingetrübt.

 

Nur 30% wollen investieren

 

Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum bleiben die Investitionsplanungen nahezu unverändert. Lediglich beim Landkauf zeichnet sich ein grösseres Interesse ab. Der Anteil der Landwirte, der investieren will, liegt bei lediglich 30%.

 

Das für das nächste halbe Jahr geplante Investitionsvolumen der Landwirte liegt mit 5,3 Mrd. Euro (5,68 Mrd. Fr.) um 0,3 Mrd. Euro höher als vor einem Jahr. Deutlichen Mehrinvestitionen in Technik steht ein verminderter Kapitaleinsatz bei erneuerbaren Energien und in Wirtschaftsgebäude gegenüber.

 

Wenig Planungssicherheit

 

Eine deutliche Mehrheit der Landwirte ist der Auffassung, dass momentan weniger in die Landwirtschaft hineininvestiert wird als noch vor zwei bis drei Jahren. Unter den Top-zwei-Gründen für die geringere Investitionsbereitschaft werden vor allem «wenig Planungssicherheit» (56%) und «hohe gesetzliche Auflagen» (47%) angeführt.

 

Erst an dritter und vierter Stelle folgen «schwierige Marktlage» (40%) und «hohe Investitionskosten» (29%). «Wenig Planungssicherheit» wird besonders häufig von den tierhaltenden Landwirten sowie von den Bauern mit grösseren Betrieben im Norden und Osten Deutschlands genannt. «Hohe gesetzliche Auflagen2 beklagen am meisten die Veredelungsbetriebe.

 

Lage in Veredelungsbetrieben deutlich verschlechtert

 

Die betriebliche Liquidität hat sich im Durchschnitt der Betriebe gegenüber dem Sommer geringfügig verbessert. Im September 2021 gaben 15% der Betriebe an, dass ihre Liquiditätslage angespannt oder sehr angespannt ist. Besonders hoch ist der Anteil der Betriebe mit angespannter Liquiditätslage unter den Veredelungsbetrieben (30%).

 

Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die aktuelle wirtschaftliche Situation im Durchschnitt der Betriebe mit 3,19 etwas günstiger beurteilt als die zukünftigen Aussichten mit einem Wert von 3,26. Die aktuelle wirtschaftliche Lage hat sich gegenüber Juni in den Veredelungsbetrieben drastisch verschlechtert. Ackerbaubetriebe schätzen ihre wirtschaftliche Lage aufgrund enttäuschter Ernteerwartungen ebenfalls schlechter ein als im Sommer. Die Bewertung der Futterbaubetriebe bleibt unverändert.

 

Im Jahresvergleich werden die Preise für Getreide, Rindfleisch und Milch zwar spürbar besser bewertet. Erheblich schlechter werden dagegen aber die Preise für Schweine und wichtige Betriebsmittel wie Dünge-, Futtermittel und Energie eingeschätzt.

 

Spuren der Corona-Pandemie

 

Die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren in der Landwirtschaft auch weiterhin. Im September 2021 fühlten sich 7% der repräsentativ befragten Landwirte von der Corona-Krise in ihrem Wirken beeinträchtigt (September 2020: 8%), und 13% wollen ihre geplanten Investitionen deswegen auf unbestimmte Zeit verschieben (September 2020: 18%). Während 20% der Landwirte angeben, durch die Corona-Pandemie Umsatzverluste erlitten zu haben, gehen 12% davon aus, zu Corona-bedingten neuen Absatzchancen gekommen zu sein.

 

Nur noch 20% der Landwirte teilen die Einschätzung, dass mit der Corona-Situation die Landwirtschaft wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommt, 25% waren es noch in der September-Erhebung des Vorjahres. 35% der Landwirte (September 2020: 44%) sind dagegen der Meinung, dass durch das Virus die Sorgen und Nöte der landwirtschaftlichen Betriebe aus dem Blick geraten.

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