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D: Unterdurchschnittliche Getreideernte

 

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat gestern in Berlin den vorläufigen Erntebericht 2021 vorgelegt. Basierend auf den bisherigen Ertragsdaten wird in diesem Jahr für Deutschland eine Erntemenge an Getreide von rund 42,1 Mio. t erwartet. Das sind um 2,7% weniger als im Vorjahr und 4,8% weniger als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020.

 

In diesem Wert ist bereits eine Vorschätzung für Körnermais enthalten, dessen Ernte jedoch noch aussteht. Generell sind in diesem Jahr erneut große regionale Unterschiede bei den Mengen zu verzeichnen. «Die Erwartungen an die Ernte waren lange Zeit optimistisch. Vielerorts wurden aber die Erntearbeiten durch Schauer und Gewitter ausgebremst, darunter leiden Erträge und Qualität. Das spiegelt sich auch im Ergebnis wider und zeigt, dass sichere Ernten nicht selbstverständlich sind», unterstrich Klöckner.

 

Winterweizen: Geringere Hektarerträge verzeichnet

 

Die Erntemenge beim Winterweizen - der wichtigsten Getreideart - liegt mit voraussichtlich knapp 21 Mio. t um 3,5% unter dem Vorjahresergebnis. Zwar hat die Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr um 4,4% zugenommen, der durchschnittliche Hektarertrag ist jedoch im Jahresvergleich um 7,6% gesunken.

 

Das Ergebnis beim Winterweizen zieht das Gesamtergebnis der Getreideernte nach unten, da diese Kultur fast die Hälfte der deutschen Getreideanbaufläche ausmacht. Bei allen anderen Getreidearten liegen die Hektarerträge über dem mehrjährigen Durchschnitt.

 

Hafer: Anbaufläche ausgeweitet

 

Besonders stark zugelegt hat in diesem Jahr der Anbau von Hafer. Die Fläche wurde gegenüber dem Vorjahr um 12,7% und gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt um 33,9% ausgeweitet. Falls sich die bisher festgestellten Flächenerträge bestätigen, könnte die diesjährige Haferernte mehr als 800.000 t und damit ein Niveau erreichen, das zuletzt 2009 realisiert wurde. Ein Grund hierfür ist die wachsende Nachfrage aus der Ernährungsindustrie. Der Flächenzuwachs ist aber auch ein Zeichen, dass immer mehr Landwirte auf vielfältigere Fruchtfolgen setzen.

 

Winterraps: Erträge um 4,4% unter dem Vorjahreswert

 

Ähnlich ernüchternd wie beim Winterweizen fällt auch das Ernteergebnis beim Winterraps aus. Auch hier waren die Erwartungen zunächst von Optimismus geprägt, als bekannt wurde, dass die Rapsanbaufläche wieder die Marke von 1 Mio. ha erreichen und somit den Vorjahreswert um 4,8% übersteigen würde. Der Abwärtstrend der vorangegangenen Jahre war damit gestoppt.

 

Bei den Flächenerträgen hatte man sich ebenfalls eine Verbesserung erhofft. Mit durchschnittlich 35,3 dt/ha liegt das bisherige Ergebnis jedoch um 4,4% unter dem Vorjahreswert. Daraus errechnet sich eine Gesamternte von etwas mehr als 3,5 Mio. t, was einen kleinen Zuwachs um 0,2% gegenüber dem Vorjahr darstellt. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020 beträgt der Rückstand jedoch 11,3%.

Ackerkulturen, die erst in ein paar Wochen zur Ernte anstehen, wie Zuckerrüben und Mais, hatten durch die niedrigen Frühjahrstemperaturen zunächst einen schwierigeren Start. Der anfängliche Wachstumsrückstand konnte aber aufgeholt werden, und durch die reichlichen Niederschläge haben die Bestände einen starken Massenzuwachs erlebt. Ähnliches gilt für Kartoffeln, bei denen aber wegen der Nässe in diesem Jahr verstärkt Krautfäule auftritt. Die Zuckerrüben benötigen in nächster Zeit noch ordentlich Sonne, damit der bisher niedrige Zuckergehalt zunimmt.

 

Futterbau profitierte von reichlichen Niederschlägen

 

Die Grundfutterversorgung der meisten Futterbaubetriebe hat sich in diesem Jahr deutlich verbessert. Der Biomassezuwachs auf den Futterflächen profitierte von den meist reichlichen Niederschlägen. Allerdings verzögerte sich der Grasschnitt durch die niedrigen April- und Maitemperaturen, und regional gab es wegen der wechselhaften Witterung auch Probleme, genügend trockene Zeitfenster für die Futterernte zu finden. Anders ist die Situation in den von Überschwemmungen betroffenen Gebieten; hier wurden teilweise Futtervorräte vernichtet und Flächen für die weitere Nutzung unbrauchbar.

Als Folge der gesunkenen Ernteergebnisse sind die Erzeugerpreise bei Getreide und Raps in den letzten Wochen kräftig angestiegen. «Dies ist für Ackerbaubetriebe eine erfreuliche Entwicklung, stellt jedoch für die viehhaltenden Betriebe eine Belastung dar, weil höhere Getreidepreise höhere Futtermittelkosten bedeuten», so Klöckner.

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