Sogenannte Raumpatenschaften wirken gemäss einer neuen Studie im Kampf gegen Littering: Wenn ein «Götti» oder eine «Gotte» die Verantwortung für die Sauberkeit eines bestimmten öffentlichen Raums übernimmt, bleibt dieser nachweislich sauberer.
Die Paten pflegen den Abschnitt, für den sie verantwortlich sind, regelmässig. Die Orte sind damit aufgeräumt und sauber - dadurch steigt auch die Hemmschwelle, dass Passanten ihren Abfall einfach liegen lassen, wie es in einer Medienmitteilung der IG saubere Umwelt (IGSU) heisst. Dass die «äusserst kostengünstige Massnahme» einer Raumpatenschaft wirklich Wirkung zeigt, bestätigt eine gemeinsame Studie der IGSU und der ETH Zürich, die im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt erstellt und am Mittwoch veröffentlicht wurde.
In der Schweiz und im Ausland bestehen bereits verschiedene Raumpatenschaftsprojekte. In Illnau-Effretikon ZH konnten seit 2006 zahlreiche Privatpersonen, Vereine, Schulen und Unternehmen aus Gewerbe und Detailhandel für ein entsprechendes Engagement gewonnen werden. In Basel-Stadt werden Schulklassen als «Green Teams» tätig: Für das wöchentliche Reinigen des Schulareals erhalten sie vom Amt für Umwelt und Energie eine Gegenleistung - etwa einen neuen Basketballkorb auf dem Pausenplatz.
Um nun diese «Götti»-Idee weiter zu fördern, verfasste die IGSU eine Anleitung, die Gemeinden, Schulen, Vereine und Unternehmen bei der Umsetzung mit Tipps unterstützt. «Im Kampf gegen Littering setzen wir einerseits auf bewährte Massnahmen, suchen aber auch immer wieder neue Wege», wird IGSU-Geschäftsleiterin Nora Steimer in der Mitteilung zitiert.