Die Trockenheit setzt den Älplern immer mehr zu. Mancherorts fehle es bereits am kostbaren Gut Wasser. Der Klimawandel scheint mit für diese zunehmende Mangellage verantwortlich zu sein. Die traditionelle Alpwirtschaft gerate deshalb zunehmend unter Druck, meint das «Schweizer Fernsehen» (SRF) in einem Onlinebericht.
Daten von Meteo Schweiz liessen erkennen, dass die Sommer immer trockener werden und dass sich sehr trockene Sommer häufen würden. Durch die geringere Schneefallmenge im Winter würde auch eine wichtige Wasserressource zunehmend versiegen. Wasserversorgungsprojekte in Millionenhöhe würden nötig werden.
Die nachhaltige Veränderung des Klimas scheint diese Tendenz zu immer trockeneren Sommer ausgelöst zu haben. Und da kein Ende dieses Klimawandels in Sicht ist, scheint sich dies in den nächsten Jahren, vor allem aber in den nächsten Jahrzehnten noch zu verstärken. Selbst die Schweizer Gletscher würden laut Experten im Verlaufe dieses Jahrhunderts wegschmelzen.
Der Wassermangel zeigt sich zwar nicht auf allen Alpen im selben Ausmass. Doch besorgten Bauern scheint klar zu sein, dass es Massnahmen braucht, um diesen Teil der Schweizer Identität zu erhalten.
Wasser per Helikopter
Eine Kuh trinkt an einem heissen Tag bis zu 100 Liter Wasser. Das fehlende Trinkwasser für die Tiere ist durch die zunehmende Trockenheit aber nur ein Problem. Auch für die Käseherstellung und für die Versorgung der Älpler braucht es Wasser. Durch die fehlenden Niederschläge wächst auch keine Gras und es fehlt die Nahrungsgrundlage für die Tiere.
Biobauer Paulin Pfister aus Waltensburg GR stünde bereits jetzt vor völlig ausgetrockneten Sömmerungsweiden. Er wirtschafte zwar bereits in einem eher trockeneren Gebiet, bestätige jedoch, dass in den letzten Jahren die Trockenheit zugenommen habe.
Die zunehmende Trockenheit hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass immer wieder Helikopter zum Einsatz gekommen sind, um Wasser auf die Alpen zu transportieren. Allein die Schweizer Armee hätte in den letzten drei Sömmerungsphasen in über 700 Flugstunden über 4’300 Tonnen Wasser in die Berge transportiert. Von privaten Helikopterfirmen, für die keine Zahlen vorliegen würden, dürfte das Volumen noch weit grösser sein.
Wasserprojekte sollen es richten
Hans Rösti, Bruder von Bundesrat Rösti, werkt in der Region um Kandersteg. Auch in diesem, sonst eher niederschlagsreichen Gebiet bekämen die Bauern den Klimawandel zunehmend zu spüren. Rösti zeigte sich deshalb auch besorgt, dass während des Winters der Schnee lange ausgeblieben sei. Er wähnte sich glücklich, dass sich dieser Niederschlag im Frühling dann doch noch eingestellt hätte. «Aber wie das in den nächsten Jahren ist, das wissen wir nicht. Dem muss man sicher vermehrt Beachtung schenken», zeigt sich Hans Rösti besorgt.
Diese Beachtung wird den Bauern auch vom Bund, den Kantonen und anderen Institutionen geschenkt, und zwar in Form von Wasserprojekten. Aufwändige Wasserversorgungsprojekte sollen nämlich sicherstellen, dass auch trockene Alpweiden weiter bewirtschaftet werden können. Und von diesen Projekten gäbe es immer mehr, schreibt «SRF». Vor zehn Jahren wurden noch 10 solcher Projekte bewilligt. Letztes Jahr wurden bereits 40 solcher Bewilligungen ausgestellt, mit einer Projektsumme von insgesamt 22 Millionen Franken.
Beratungen einholen
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete hat in einer Mitteilung Anfang Juni bereits auf kurz- und langfristige Massnahmen aufmerksam gemacht.
Auch die Schweizer Berghilfe steht beratend zur Seite. Allenfalls können Sie als Älplerin oder Älpler gar ein Projekt einreichen, um eine finanzielle Unterstützung zu erhalten .
Auf dieser Informationsplattform werden inoffiziell Trockenheitswarnungen ausgesprochen. Sie finden dort auch weitere Informationen rund um das Thema Trockenheit.
Leider ist es jene Partei, die von uns Bauern am häufigsten gewählt wird, die praktisch alles torpediert, was den Beitrag, den auch die Schweiz zur Bekämpfung leisten sollte, verhindert.
Die SVP hat das Energie Gesetz bekämpft und aktuell wird mit Einsprachen gegen die Windenergie Stimmung gemacht. Nur immer nein sagen, ist kein Konzept für die Zukunft.