Die Artischocke - Vom Symbol von Reichtum bis zum Heilmittel. Der kulinarische Genuss wird auch in der Schweiz angebaut.
Die Artischocke kommt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeergebiet. Schon 500 v. Chr. wurde das frostempfindliche Gemüse in Ägypten und im christlichen Rom als Luxusgut gehandelt. Die ersten Kultivierungen scheinen jedoch erst im 1. Jahrhundert n. Chr. stattgefunden zu haben – mit Sicherheit kann dies allerdings nicht belegt werden.
Artischocken in der Schweiz?
Der Anbau dieser Delikatesse geht mittlerweile über das Mittelmeergebiet hinaus – von Frankreich über England bis in die USA. In den Gärten des französischen Landadels galt die Artischocke bis zur französischen Revolution als Zeichen von Reichtum und vornehmer Lebensart.
Obwohl die Schweiz kein ausgeglichenes Mittelmeerklima aufweist, wird die Delikatesse hierzulande ebenfalls angepflanzt. Die schweizerische Artischocke bleibt nichtsdestrotz ein Nischenprodukt. 2014 stammten nur rund fünf Tonnen von Schweizer Bauern; ganze 1‘775 Tonnen wurden importiert.
Heilende Wirkung
Die Artischocke ist sehr gesund und wurde schon im Altertum für medizinische Zwecke verwendet. Sie zeigt bei regelmässigem Verzehr appetit- und verdauungsfördernde, sowie cholesterinsenkende Effekte. Der hohe diätische Wert des Gemüses regt besonders die Leber- und Gallenfunktion an. Im Jahr 2003 wurde sie als Arzneipflanze des Jahres ernannt.
Zum Verzehr und Dekoration
Kleinere Artischockenarten können ganz verzehrt werden, grosse Arten jedoch nur teilweise. Die ganzen Blütenköpfe werden entweder frittiert, gebraten oder gekocht. Auch als Pizzabelag eignen sich Artischockenböden gut. Den kulinarischen Höhepunkt stellen die Artischockenherzen dar Sie sind beliebte Antipasti.
Wenn die Knospen der Artischocke aufblühen, wird das Gemüse auch als Vasenschmuck verwendet. Teilweise werden sie speziell für diesen Zweck angepflanzt.