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Das ist die «Mogelpackung des Jahres»

Das Getränk Granini Trinkgenuss Orange ist die «Mogelpackung des Jahres» in Deutschland. In einer Online-Umfrage der Verbraucherzentrale Hamburg stimmte fast die Hälfte der mehr als 32'000 Verbraucherinnen und Verbraucher dafür, dem Produkt den Negativpreis zu verleihen. Die Schweiz ist nicht betroffen.

Der Hersteller Eckes-Granini hatte im Frühjahr 2024 die Rezeptur verändert: Die Menge des Orangensaftes pro Flasche wurde halbiert und durch Zuckerwasser ersetzt, der Verkaufspreis blieb gleich. Das entspreche einer Verdopplung des Preises, kritisierte die Verbraucherzentrale.

«Schrumpfende Füllmengen falscher Weg»

«Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben Eckes-Granini zu Recht einen Denkzettel verpasst. Der Anbieter hat seinen hundertprozentigen Orangensaft gestreckt und auch noch versucht, dies zu vertuschen», erklärte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg am Mittwoch. Das Etikett der Flasche von Granini Trinkgenuss Orange sei nahezu unverändert, ein Hinweis auf die neue Zusammensetzung der Zutaten fehle. Lediglich die Angabe «100 Prozent Fruchtsaft» fehle auf der Banderole.

Der Preis für Orangensaftkonzentrat ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Es sei nachvollziehbar, dass Unternehmen versuchten, höhere Kosten an Verbraucherinnen und Verbraucher weiterzugeben, erklärte Valet. Doch schrumpfende Füllmengen und der Verzicht auf wertvolle Zutaten seien der falsche Weg. «Statt Shrink- und Skimpflation brauchen wir mehr Preisklarheit und -wahrheit.» Der Gesetzgeber müsse Verbraucherinnen und Verbraucher «endlich besser vor den Mogeleien der Unternehmen schützen», forderte er.

Hersteller erklärt sich

Eckes-Granini erklärt die Produktumstellung mit einer starken Knappheit und Preissteigerung von Orangensaftkonzentrat. Durch den Wechsel zu Orangennektar kann der Preis trotz teurerer Rohstoffe stabil gehalten werden. Der neue Artikel unterscheidet sich vom alten durch ein dunkelgrünes Etikett, zuvor war es gelb. Ausserdem trägt er eine neue Artikelnummer.

Das Unternehmen weist auf die wachsenden Herausforderungen in der globalen Versorgung mit Orangensaft hin. Extremwetterereignisse, verstärkt durch den Klimawandel, das Wetterphänomen «El Niño» und eine hartnäckige Zitruskrankheit führen zu geringeren Ernteerträgen. Gleichzeitig steigt die weltweite Nachfrage nach Orangensaft.

Herr und Frau Schweizer können indes aufatmen. Denn: Die schweizerische Produktion ist von der europäischen abgekapselt. Hierzulande wird der Saft aus 100 Prozent Orange von Nestlé Waters in der Fabrik in Henniez VD produziert. «Es ist nicht vorgesehen, dieses Produkt zu ersetzen», sagt eine Sprecherin von Nestlé Waters Schweiz.

67 versteckte Preiserhöhungen

Die Verbraucherzentrale Hamburg lässt jährlich online über die «Mogelpackung des Jahres» abstimmen. Dieses Mal beteiligten sich 32’441 Verbraucherinnen und Verbraucher, deutlich mehr als im vergangenen Jahr, wie die Verbraucherzentrale mitteilte. Zur Auswahl standen fünf Kandidaten. Auf Platz zwei landete den Angaben zufolge ein Tomaten-Gewürzsalz von Lebensbaum, auf Platz drei das Vanilleeis von Cremissimo, auf Platz vier eine Duschcreme von Dove und auf Platz fünf Waffelblättchen von Biscotto.

Insgesamt waren laut der Verbraucherzentrale im vergangenen Jahr 67 Produkte von versteckten Preiserhöhungen betroffen. Die durchschnittliche Preiserhöhung betrug demnach 31,5 Prozent.

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