Im Kanton Aargau haben Unwetter zahlreiche Schäden an Dächern von landwirtschaftlichen Gebäuden verursacht. Bei grösseren Schäden verlangt der Kanton eine Baubewilligung. Der Bauernverband Aargau (BVA) spricht von weltfremder Schikane.
Der BVA nehme mit grossem Erstaunen Kenntnis vom Vorgehen der Abteilung für Baubewilligung des Kantons Aargau, schreibt er in einer Mitteilung.
In einem Schreiben vom 15. Juli 2021 weise sie die Gemeinden darauf hin, dass ausserhalb der Bauzone – und davon seien die meisten Landwirtschaftsbetriebe betroffen - ein Baugesuch eingereicht werden müsse, wenn aufgrund der Unwetterschäden mehr als ein paar einzelne Ziegel ersetzt werden müssten. Das sei Schikane in Reinkultur, so der BVA.
Durch die Unwetter wurden neben den landwirtschaftlichen Kulturen auch viele Bauten in der Landwirtschaftszone stark beschädigt. Dächer wurden vom Hagel durchlöchert oder vom Wind abgedeckt. «Die darunter liegenden Heuvorräte werden nass oder mit Ziegel oder Eternitstücken übersät und damit teilweise unbrauchbar», hält der Verband fest.
Der BVA ist vom Vorgehen der Abteilung für Baubewilligung enttäuscht. Der Verband hofft, «dass das praxisferne und bürgerfeindliche Schreiben vom Kanton zurückgezogen und entsprechend korrigiert wird». Im weiteren ist der BVA sehr erstaunt darüber, dass eine Abteilung sich selber mit dem kommunizierten Vorgehen unnötigerweise zusätzliche Arbeit aufhalsen will. «Da fragt man sich, ob dieses oberbürokratische Vorgehen nur gewählt wurde, um kantonale Arbeitsstellen zu sichern», kritisiert der Verband.
Der BVA ist überzeugt, dass die Gemeinden bürgernah und verhältnismässig handeln werden. «Sie sind sich der aussergewöhnlichen Situation bewusst. Sie werden die Betroffenen nach Möglichkeit in der schnellstmöglichen Sicherung der noch verbleibenden Futtervorräte und der Reparatur der betroffenen Gebäude unterstützen», heisst es weiter.
Kommentare (10)