/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Das machen die neu gewählten Bäuerlichen

Zahlreiche Bäuerinnen und Bauern oder Leute mit bäuerlichem Hintergrund haben es erstmalig ins eidgenössische Parlament geschafft. Alle haben die Landwirtschaft als gemeinsamen Nenner. Deren Fokus liegt dann aber doch auf verschiedenen Bereichen. So gibt es Winzerinnen, Alpbewirtschafter, Ackerbauer. Der «Schweizer Bauer» stellt sie auch in einer Bilderschau vor.

Daniel Salzmann/Adrian Haldimann |

Der Schweizer Bauernverband, kantonale Bauernverbände und zahlreiche landwirtschaftliche Organisationen haben sich in den letzten Monaten stark ins Zeug gelegt, personell und finanziell, um eine hohe Wahlbeteiligung auf dem Land zu erreichen und bäuerliche Kandidierende nach vorne zu bringen, in der Hoffnung, dass sie die Wahl schaffen.

Nicht zuletzt dank Sitzgewinnen der SVP schafften mehrere bäuerliche Vertreter und Vertreterinnen die Wahl in den Nationalrat.

Die Jüngste mit 26 Jahren

Neu die jüngste Person im Nationalrat ist die gelernte Winzerin, Landwirtin und Agronomin FH Katja Riem (SVP, BE). Die 26-Jährige aus Kiesen BE erzielte von den Neugewählten auf der Liste der Berner SVP am meisten Stimmen. Sie arbeitet im familieneigenen Weinbetrieb Riem, Daepp & Co. Ihre Familie bewirtschaftet Ackerland und hält Schweine in Kiesen und besitzt Reben im Welschland. Im Jahr 2022 wurde Riem mit einem sehr guten Resultat in den Grossen Rat gewählt, nachdem sie kurz vor den Wahlen hatte nachrutschen können.

Im Kanton Bern schafften die beiden Oberländer und SVPler Thomas Knutti und Ernst Wandfluh den Einzug in den Nationalrat.

Der in Weissenburg BE wohnhafte Knutti hat einen Landwirtschaftsbetrieb mit Mastrindern (Anicom) und ist Chauffeur in der Transportunternehmung seines Bruders und auch Gastwirt. Er ist Präsident der Vereinigung zum Schutz von Wild- und von Nutztieren vor Grossraubtieren, Vizepräsident der IG Anbindestall und Vizepräsident des Vereins für eine produzierende Landwirtschaft (VPL).

Wandfluh aus Kandergrund BE, ebenfalls Landwirt, ist Präsident des Vereins Alpwirtschaft Bern, Präsident der Bauernvereinigung Frutigland, Präsident der Fachkommission Tierproduktion des Berner Bauernverbandes, Präsident der IG öffentliche Märkte und stellvertretendes Verwaltungsratsmitglied der Proviande. Er ist Milchproduzent zuhanden der Aaremilch-Elsa und geht mit seinen Tieren ins Ueschinental bei Kandersteg auf die Alp.

Rüegsegger und Hübscher

Seit Montag steht fest, dass auch Hans Jörg Rüegsegger , Landwirt, Agro-Techniker und ehemaliger langjähriger Präsident des Berner Bauernverbandes aus Riggisberg BE, in den Nationalrat kommt. Denn Werner Salzmann, der auch auf der Nationalratsliste war, bleibt Ständerat. Rüegsegger liefert silofreie Milch in eine Emmentaler-AOP-Käserei, mästet Kälber und betreibt Ackerbau (Weizen, Dinkel, Eiweisserbsen).

Aus dem Kanton Zürich ist Martin Haab (SVP) nicht mehr länger der einzige Landwirt im Nationalrat. Neu ist Martin Hübscher (SVP) aus Bertschikon ZH, Landwirt und Agronom FH, Milchproduzent und Obstbauer (Äpfel, Birnen), im Nationalrat. Er ist Präsident der bäuerlichen Milchvermarktungsgesellschaft Mooh. Im Kantonsrat, in dem er seit 2015 sitzt, ist er Präsident der SVP-Fraktion. Er ist Mitglied des Ausschusses des Zürcher Bauernverbandes.

Bäuerliches Luzern

Die Luzerner Bäuerin Vroni Thalmann-Bieri war seit 2019 auf dem ersten Ersatzplatz, nun hat sie es für die SVP in den Nationalrat geschafft. Die Sozialvorsteherin und Kantonsrätin führt mit ihrem Mann in Flühli LU einen 15-ha-Milchwirtschaftsbetrieb mit Holsteinkühen in der Bergzone II.

Landwirt mit Meisterdiplom ist der neugewählte Pius Kaufmann (Mitte) aus Wiggen LU. Kaufmann, der einen Hof in einer Betriebsgemeinschaft führt, ist seit 2007 Kantonsrat. Er war Präsident der Unesco-Biosphäre Entlebuch und des Entlebucher Schwingerverbandes.

Neue aus der Romandie

Auch die Romandie verzeichnet mehrere neue bäuerliche Nationalräte. Aus dem Kanton Jura ist es Thomas Stettler (SVP). Der Meisterlandwirt aus Soyhières JU ist im Gemeinderat und Vizepräsident von Forêt Jura, dem kantonalen Verband der Waldeigentümer. Von 2005 bis 2016 gehörte er dem kantonalen Parlament an. Stettler bewirtschaftet einen 111-ha-Betrieb mit 65 Mutterkühen (Angus) und Ackerbau, dazu kommen 50 ha Wald, eine Freiberger- und Schweinezucht sowie eine Schweinemast.

Sylvain Freymond (SVP) ist der neue Nationalrat aus dem Kanton Waadt. Der Landwirt aus Montricher VD ist Gruyère-Milchproduzent und seit 2017 im Grossen Rat des Kantons Waadt.

Aus dem Kanton Neuenburg schaffte es Didier Calame in die grosse Kammer. Der Biolandwirt aus Les Planchettes NE führt einen Graslandbetrieb mit Mutterkuhhaltung (Rasse Aubrac) und ist auch Geschäftsinhaber einer Sanitärfirma.

Nicolas Kolly (SVP) ist der neue Nationalrat aus dem Kanton Freiburg. Der selbstständige Rechtsanwalt aus Essert FR ist Bauernsohn und spezialisiert auf Bäuerliches Bodenrecht und Pferderecht.

Glur für Giezendanner?

Im Kanton Aargau kann Munimäster Christian Glur (SVP), Präsident Swiss Beef Mittelland, noch auf einen Einzug in den Nationalrat hoffen. Der Meisterlandwirt aus Glashütten AG würde in die grosse Kammer nachrücken, wenn der bestgewählte SVPler Benjamin Giezendanner den Einzug in den Ständerat schaffen würde. Glur liegt auf dem ersten Ersatzplatz.

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Niklaus Meyer | 03.03.2024
    Wieso kann nichts über den Betrieb und Ausbildung von NR Sylvain Freymond gelesen werden.
  • Städter | 26.10.2023
    Die Landwirtschaft ist im Verhältnis des Bevölkerungsanteils im Parlament völlig übervertreten. Schön für sie. Die scheinen zu viel Zeit zu haben, denn die Direktzahlungen fliessen ja. Kann man etwas in Bern rumsitzen und auch noch auf die Städter eindreschen was die doch für priviligierte Sozialhilfeempfänger sind. Aber vergessen geht, dass die Steuern, die die Schweiz am Laufen halten, in den Städten generiert werden.
    • Schlichter Verfasser | 28.10.2023
      Kurze Sichtweise, oder einfach d.......
      Du als Städter wirst ja wohl wissen, wer produziert, was auch beim Städter auf den Teller kommt ! Weiterer Kommentar erübrigt sich.
×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Umfrage

Habt Ihr euren Mais geerntet?

  • Ja:
    30.74%
  • Nein:
    44.44%
  • Teilweise:
    18.89%
  • Habe keinen Mais:
    5.93%

Teilnehmer insgesamt: 540

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?