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Das Schweigen um die Lämmer

Aus Neuseeland importiertes Lammfleisch wird häufig mit Antibiotika im Futter als Leistungsförderern erzeugt. Doch Migros und Coop haben das bisher nicht wie vorgeschrieben deklariert. Sie geloben nun Besserung.

Samuel Krähenbühl |

 

 

Aus Neuseeland importiertes Lammfleisch wird häufig mit Antibiotika im Futter als Leistungsförderern erzeugt. Doch Migros und Coop haben das bisher nicht wie vorgeschrieben deklariert. Sie geloben nun Besserung.

Lammfleisch aus Neuseeland: Da stellt man sich eine friedlich auf grünen Wiesen weidende Schafherde vor. Graslandbasiert, natürlich, tierfreundlich, ökologisch.

Mit Antibiotika gemästet

Die Wahrheit sieht anders aus: In Neuseeland werden Lämmer mit Antibiotika als Leistungsförderern gemästet. «Der Einsatz von nichthormonellen Leistungsförderern, wie Antibiotika, ist eine in der Schweiz verbotene Produktionsmethode und muss bei importiertem Lammfleisch entsprechend deklariert werden», bestätigt Jürg Jordi vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). 

Von der Deklaration ausgenommen sind nur Länder, die entweder mit gleichwertigen gesetzlichen Produktionsverboten oder auf Grund von zertifizierten Produktionsrichtlinien nachweisen können, dass sie ohne in der Schweiz verbotene Methoden Fleisch produzieren. Neuseeland könne diesen Nachweis nicht erbringen. «Lammfleisch aus Neuseeland muss seit dem 1. März 2016  mit ‹Kann mit nichthormonellen Leistungsförderern, wie Antibiotika, erzeugt worden sein› deklariert werden», so Jordi.

Deklaration nicht eingehalten

Ein Blick in die Regale der Grossverteiler Migros und Coop zeigt aber, dass diese die Deklarationspflicht für neuseeländisches Lamm nicht einhalten. Coop schreibt auf den Verpackungen gar: «Gemäss Deklarationsverordnung LDV nicht deklarationspflichtig.» Doch bei Coop will man nun reagieren. Man sei daran, die Deklaration von Lammfleisch aus Neuseeland anzupassen. «Beim Fleisch in Selbstbedienung ist dies bereits umgesetzt», sagt Mediensprecher Ramón Gander. Auch  Migros-Sprecher Tristan Cerf gelobt Besserung: «Der Hinweis wird neu auf der Verpackung vermerkt.»

Warum verkaufen aber die Schweizer Detailhändler überhaupt solches Fleisch, gerade im Hinblick auf die zunehmende Problematik von Antibiotika-Resistenzen? «Die Migros setzt sich dafür ein, dass importiertes Fleisch den Schweizer Vorgaben entspricht. Wir haben dies bereits bei Truten- und Pouletfleisch erreicht und werden nun auch die Produktion von Lammfleisch angehen», verspricht Cerf. «Wir sind uns der Problematik des Antibiotika-Einsatzes bewusst und sind daran interessiert, Lammfleisch zu beziehen, bei dem auf den Einsatz von Antibiotika verzichtet wurde», betont Coop-Sprecher Gander.

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