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Datteln, Haifische und verhüllte Frauen

32 Landwirte machen sich auf, um den Wüstenstaat der Vereinigten Arabischen Emirate zu erkunden. Im ersten Teil geht es um die ersten Eindrücke, Kultur und Religion und die verschiedenen Märkte in Dubai.

Anja Tschannen |

 

32 Landwirte machen sich auf, um den Wüstenstaat der Vereinigten Arabischen Emirate zu erkunden. Im ersten Teil geht es um die ersten Eindrücke, Kultur und Religion und die verschiedenen Märkte in Dubai.

Was können Schweizer Landwirte im Wüstenstaat der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), insbesondere dem Emirat Dubai, über Landwirtschaft lernen? In einem Gebiet, in dem das Thermometer im Sommer auf über 50 Grad klettert und statt grünen Feldern die Weite der Sandwüste lockt.

32 Schweizer haben im Rahmen der Leserreise  den sechsstündigen Flug nach Dubai angetreten und sind für eine Woche in eine Welt abgetaucht, die so ganz anders ist als gewohnt. 

Hochhäuser und Kräne

Mit einer Zeitverschiebung von +3 Stunden, sprich, wenn die Berufskollegen in der Schweiz mit der Stallarbeit begonnen haben, war in Dubai bereits Abendessen angesagt,  ging es auf Entdeckungstour. Und zu sehen gab es mehr als genug.

Die VAE ist ein Zusammenschluss von sieben Emiraten (siehe Kasten). Dubai ist die Hauptstadt der VAE und das erste Ziel der Reise, denn für sechs Nächte war die 3-Millionen-Metropole das Zuhause. Futuristische Gebäude, riesige Hochhäuser und unzählbar viele Baukräne dominieren die Skyline der Stadt. 

Haifisch zum Essen

Auf den teilweise sechsspurigen Autobahnen stocken die Fahrzeuge, und in den Gassen herrscht emsiges Treiben. Auf dem Fischmarkt, der erst seit Kurzem in einem modernen Gebäude untergebracht ist, wird allerlei Meeresgetier angeboten.

Vom bunten Rifffisch über Thon, Garnelen, Krebsen, Muscheln und sogar zahlreichen kleinen Haifischen – sind die nicht streng geschützt? Direkt daneben befindet sich der Fleischmarkt. 

Schafe statt Schweine

Scharfe, grosse Messer werden geschwungen, durchtrennen Fleisch und Knochen auf den Holzklötzen. Anders als in der Schweiz hängen hier nicht etwa Rinds- und Schweinehälften, sondern ganze Schafe, Lämmer und Ziegen. Das Lieblingsfleisch der Emiratis ist Schaf und Lamm, gefolgt von Geflügel. Wir befinden uns in einem muslimischen Land.

Schweinefleisch könne man zwar kaufen, aber in extra abgetrennten und speziell mit «nicht-muslimisch» gekennzeichneten Regalen, gesehen haben wir keines. Bunt und farbig lockt in einer anderen Halle der Gemüse- und Früchtemarkt. Kunstvoll aufgetischt werden die Pflanzen präsentiert. Datteln in allen Grössen und den unterschiedlichsten Brauntönen  können vor dem Kauf degustiert werden.  Von den Lebensmitteln geht es weiter zu den Luxusartikeln. 

Gold und Stoffe

Dubai ist nicht nur für seine extravagante Architektur bekannt, sondern auch für seinen Gold- und Stoffmarkt. Aber aufgepasst, die Verkäufer sind gewitzt, und wer nichts kaufen will, setzt am besten die Sonnenbrille auf, läuft in der Mitte der Strasse und schaut sich das Angebot nicht länger als eine Viertelsekunde an. Die  VAE ist eine junge Vereinigung, und wurde vor 48 Jahren gegründet.  

Glaube prägt Alltag

Der «Nationalstolz» ist spürbar, die rot-grün-schwarz-weisse Flagge omnipräsent. Genauso wie die Religion. Wo bei uns die Kirchen stehen, sind es in den VAE die Moscheen. Statt Glocken ertönt  auf arabisch der  Gebetsruf Adhan. Und das fünfmal täglich. Das Leben der Emiratis, auch das öffentliche, richttet sich nach den  Gebetszeiten aus.

Diese wiederum orientieren sich an dem Stand der Sonne. Zur Gebetszeit wird die Arbeit für rund zehn Minuten unterbrochen. Ist keine Moschee oder ein anderer Betraum vorhanden – wobei jeder grössere Betrieb, ob Kuhfarm oder Hotel,  bestens damit ausgestattet ist – wird kurzerhand auf der Strasse oder im Wüstensand gebetet. 

Obwohl der Glaube stark gelebt wird, sieht man verhältnismässig wenig verhüllte Frauen. «Man muss einen Unterschied machen zwischen den VAE und Saudi-Arabien», klärt Fremdenführer Michael Kappes auf. Saudi-Arabien sei sehr konservativ. Dort herrsche Verhüllungspflicht für Frauen. 

Verhüllung freiwillig

In den VAE würden Frauen selber entscheiden, was sie anziehen wollen, ausser sie arbeiten  für den Staat. Dann  ist  für die Frauen das Tragen der  Abaya – ein schwarzes Übergewand, das den Körper verhüllt– und für die Männer die traditionelle Kandura –ein knöchellanges weißes Hemd aus Baumwolle oder Wolle– vorgeschrieben. 

Die traditionelle Kleidung stammt aus der Zeit des früheren Nomadenleben in der Wüste und hatte damals ein Ziel: den Körper vor den harten Bedingungen zu schützen.  Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor der Sonne, sondern auch vor dem Sand. Ein Narr, wer sich bei aufkommendem Wind in der Wüste nicht ausreichend bedeckt, denn der feine Sand kratzt über die Haut, setzt sich in Nase und Haaren fest und brennt in den Augen. 

80 Prozent Ausländer

«Dubai ist eine westlich orientierte Stadt und sehr offen», betont Kappes. Muss sie wohl auch. Denn über 80 Prozent der Menschen sind Ausländer, hauptsächlich Gastarbeiter, die den unersättlichen Appetit der Stadt nach noch grösser, höher und skurriler zu befriedigen versuchen.

 

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Dubai

Die Vereinigten Arabischen Emirate kurz VAE, sind eine Föderation also ein Zusammenschluss  von sieben Emiraten (Provinzen/Herrschaftsbereiche) im Osten der Arabischen Halbinsel in Südwestasien. An der Küste des Persischen Golfs gelegen und mit Zugang zum Golf von Oman, grenzt das Land an Saudi-Arabien und Oman.

Es besteht aus den Emiraten Abu Dhabi, Adschman, Dubai, Fudschaira, Ra’s al-Chaima, Schardscha und Umm al-Qaiwain. Die Hauptstadt der VAE ist Abu Dhabi. Als eine der fünf grossen Städte des Landes neben Dubai, Schardscha, Adschman und Al-Ain ist es auch ein wichtiges Wirtschafts- und Kulturzentrum.

 

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