Als «gutes Signal zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft» sieht der Deutsche Bauernverband (DBV) den Beschluss der Handelskette Rewe, rund 95% des konventionellen Schweinefrischfleisch-Sortiments bis zum Sommer 2022 auf deutsche Herkunft umzustellen.
Rewe will mit dem Bekenntnis zu «5D» bei Schweinefleisch (Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Zerlegung/Verarbeitung in Deutschland) ein Bekenntnis zu inländischen Produkten abgeben.
«Der Vorstos der Rewe-Gruppe ist ein wichtiger und dringend notwendiger Schritt», betont der Vorsitzende des DBV-Fachausschusses für Schweinefleisch, Hubertus Beringmeier. Nicht minder wichtig sei dabei die von Rewe bereits für September vorgesehene Aufstockung der seit Ende 2020 eingeführten zusätzlichen Zahlungen für heimisches Schweinefleisch.
Soweit noch nicht geschehen, sollten die übrigen Detailhändler ebenso agieren. Besonderen Handlungsbedarf sieht Beringmeier aber nach wie vor im Bereich der Verarbeiter und Grossverbraucher. «Es kann nicht sein, dass seit Jahren fast ausschliesslich nur über Frischfleisch gesprochen wird und sich die gesamte Fleischwarenindustrie wegduckt», erklärt Beringmeier. Von der Schlachtwirtschaft fordert er ein Ende des Preisdrucks. Die deutsche Fleischwirtschaft solle vielmehr ihre Leistungsstärke durch Entwicklung neuer, werthaltiger Vermarktungswege zeigen.
Beringmeier hatte in der vergangenen Woche auf die katastrophale Entwicklung am Schweinemarkt hingewiesen und von allen Akteuren aktives Handeln zur Stärkung der heimischen Betriebe gefordert. Anlass war die Senkung der deutschen Mastschweine-Notierung um 7 Cent je Kilogramm. Verstärkt werde die desaströse Lage noch durch die hohen Futterkosten, so der Experte.


