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Deklarationspflicht für Billigfleisch

Der Nationalrat will eine Deklarationspflicht für ausländisches Fleisch von Tieren, die über Tage transportiert worden sind. Er hat dazu eine Motion aus der Grünen Fraktion mit 129 zu 52 Stimmen angenommen. Sie geht nun an den Ständerat.

Die Transportbedingungen auf engstem Platz, etwa auf alten Schiffen, seien häufig katastrophal, begründete Christine Badertscher (Grüne/BE) die Motion. Gemäss der Nationalrätin werden jährlich fast 2 Milliarden Tiere transportiert, insbesondere auch in Europa. Aus der EU würden viele Nutztiere nach Nordafrika, in den Nahen Osten und in die Türkei gelangen.

Unfaire Konkurrenz für Schweizer Bauern

«Die Tiere sind meist ein bis zwei Wochen unterwegs, weil der Lebendtransport und das Schlachten in anderen Ländern billiger sind. Das sollte uns zu denken geben.» Dies sei nicht nur aus Sicht des Tierschutzes unerträglich. «Es begünstigt auch Pandemien und Krankheiten», sagte Badertscher.

Billigfleisch aus tagelangen Transporten bedeute auch eine unfaire Konkurrenz für die Schweizer Bauern, die sich an strenge Vorschriften hielten, führte Badertscher weiter aus. Nur mit einer Kennzeichnung könnten Konsumentinnen und Konsumenten tierschutzgerecht einkaufen. «Generell ist eine verbesserte Deklaration für die Konsumierenden, aber auch für die Schweizer Landwirtschaft sehr wichtig», sagte die Agronomin.

Zollbeschränkungen fallengelassen

Die von der früheren Nationalrätin Meret Schneider (Grüne/ZH) eingereichte Motion verlangte ursprünglich auch Zollbeschränkungen für Fleisch von über Tage transportierten Tieren. Auf diese Forderung werde nun aber verzichtet, sollte der Vorstoss angenommen werden, sagte Badertscher.

Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider beantragte ein Nein zur Motion. Der Aufwand einer Deklarationspflicht sei unverhältnismässig hoch und die Massnahme nicht umsetzbar, etwa bei verarbeiteten Produkten. Das Herkunftsland des Tieres und der Ort der Verarbeitung müsse bei Fleisch zudem bereits angeben werden.

Die EU-Kommission will gemäss einem Entscheid vom Dezember 2023, dass Tiertransporte kürzer werden. Die Behörde schlug unter anderem vor, dass Fahrten in den Schlachthof maximal neun Stunden lang sein dürfen. Auch Fahrten mit anderen Zielen sollen zeitlich begrenzt werden.

So stimmten die bäuerlichen Vertreter

Ja: Christine Badertscher (Grüne/BE), Kilian Baumann (Grüne/BE), Didier Calame (SVP/NE), Sylvain Freymond (SVP/VD), Andreas Gafner (EDU/BE), Alois Huber (SVP/AG), Martin Hübscher (SVP/ZH), Andreas Meier (Mitte/AG), Leo Müller (Mitte/LU), Jacques Nicolet (SVP/VD), Katja Riem (SVP/BE), Markus Ritter (Mitte/SG),  Hans Jörg Rüegsegger (SVP/BE), Thomas Stettler (SVP/JU), Vroni Thalmann-Bieri (SVP/LU), Ernst Wandfluh (SVP/BE),  Priska Wismer-Felder (Mitte/LU)

Nein:  Thomas Knutti (SVP/BE), Pierre-André Page (SVP/FR)

Enthalten: Marcel Dettling (SVP/SZ), Martin Haab (SVP/ZH) , Manuel Strupler (SVP/TG)

Entschuldigt:  Christine Bulliard-Marbach (Mitte/FR)

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Victor Brunner | 25.04.2024
    Da beklagen Bauern immer wieder zuviel Administration, stimmen aber mehr zu, komisch. Und 2 laute Exponenten der Bauern haben keine Meinung, Dettling und Haab, zuwenig Courage?
  • Martin | 18.04.2024
    Schade, dass da "Bauernvertreter" nicht zustimmen.....
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