Jetzt wird es ernst. Am 22. Oktober organisiert Swiss Agri Militant (SAM) in Bern eine Demonstration für faire Produktepreise.
Die Bauerngruppierung SAM geht in die Offensive, um Politik und Gesellschaft auf die tiefen Produktepreise aufmerksam zu machen. In der Hauptstadt wollen sie sich am Donnerstag, 22. Oktober, Gehör verschaffen.
Treffpunkt Bärengraben
Um 10.30 Uhr sollen sich die Landwirtinnen, die Landwirte und die Bauernfamilien mit einem Edelweisshemd beim Bärengraben versammeln. Anschliessend startet um 11.00 Uhr der sogenannte Bauernmarsch vom Bärengraben aus Richtung Bundesplatz. Mit dabei wird eine Kuhherde sein, die durch Bern getrieben wird.
Das Ziel ist der Bundesplatz. Dort werden von 12 bis 14 Uhr verschiedene Reden von Sprechern aus dem Landwirtschaftsmilieu gehalten, informiert Christian Hofmann, Kommunikationsverantwortlicher von SAM. Zudem findet ein kanadisches Picknick statt, bei dem jeder seine Verpflegung selber mitbringen soll.
Tiefpreise «töten» Bauern
Der Bauernmarsch findet unter dem Motto «Stopp dem Diebstahl von Lebensmitteln» statt. Die Nachricht, die übermittelt werden soll, sei klar und deutlich, so Hofmann. «Ohne Landwirtschaft keine Nahrung und keine Zukunft», fährt der Junglandwirt und Familienvater fort. Es müsse nun ein für alle Mal klargestellt werden, dass ein tiefer Produktepreis, mit dem die Kosten knapp gedeckt werden können, nicht nachhaltig ist.
Mit ÖV anreisen
«SAM toleriert keine Ausschreitungen, denn dadurch gefährden wir unsere Glaubwürdigkeit», mahnt Hofmann. Jeder sei für sich selber verantwortlich, und auch der Bundesplatz soll sauber und unbeschädigt zurückgelassen werden. Für die Hin- und Rückreise wird empfohlen, Fahrgemeinschaften zu bilden oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Die Parkmöglichkeiten in Bern sind beschränkt.
Alle Branchen aufgerufen
Den Anstoss für die Demonstration in Bern habe der Freiburgische Milchverband gegeben. Es soll aber nicht nur der Milchpreis thematisiert werden. Deshalb wird zu einem solidarischen Bauernmarsch über alle Produktionsrichtungen und Branchen hinweg aufgerufen. «Ich will viele Produzenten in Bern sehen, die endlich etwas unternehmen und sich für faire Preise einsetzen», sagt Hofmann.