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«Denkt an eure Liebsten und sorgt für sie vor»

Passend zum Heiligen Abend und zu Weihnachten habe wir für euch eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte mit einer Botschaft, die sich Betriebsleiter und Betriebsleiterinnen ganz besonders zu Herzen nehmen sollten. Viel Spass beim lesen und besinnliche Festtage mit euren Liebsten.

Samuel Krähenbühl |

 

Passend zum Heiligen Abend und zu Weihnachten habe wir für euch eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte mit einer Botschaft, die sich Betriebsleiter und Betriebsleiterinnen ganz besonders zu Herzen nehmen sollten. Viel Spass beim lesen und besinnliche Festtage mit euren Liebsten.

Stille Nacht, heilige Nacht! So tönte es leise aus dem Radio, der auf dem Küchentisch stand. Stille Nacht, Heilige Nacht? Nein, momentan war es nicht Nacht, und schon gar nicht still. Wie oft hatte sie ihrem Manfred schon gesagt, dass er nicht kurz vor Familienfeiern noch in die Werkstätte verschwinden und etwas an seinen Maschinen herumhämmern sollte?

Veronika hob ihren Blick und schaute aus dem Küchenfenster in Richtung des Schopfes, in dem ihr Manfred sich an irgendetwas herumwerkelte. «So laut, dass es bis hierher tönt, ist er aber dann doch selten», dachte sie bei sich und senkte wieder ihren Blick auf den Teig, den sie gerade am Bearbeiten war. 

Ein lauter Knall

Doch schon bald schreckte sie wieder hoch. Es gab im Schopf einen Knall und als sie hinblickte sah sieh eine Rauchwolke entweichen. «Oh Schreck», rief sie, liess ihren Teig Teig sein und rannte aus dem Haus in Richtung des Unglückorts. Noch mehr Rauch drang aus der Werkstatt, als sie die Tür öffnete. «Manfred, Manfred!» So tönte es schon fast herzzerreissend.

Glücklicherweise schien nichts mehr zu brennen. Aber Manfred bewegte sich nicht. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und zerrte ihn nach draussen vor die Türe. Manchmal hätte sie ihn ein paar Zentimeter grösser genommen. Jetzt war Veronika allerdings dankbar, dass ihr Manfred zwar muskulös, aber eher klein war. 

An der frischen Luft kehrten die Lebensgeister in Manfred zurück. Er hustete und hustete. Dann setzte er sich auf und schaute leicht verdutzt in das nach wie vor entsetzte Antlitz seiner Gattin. «Manfred, Du lebst?», schrie sie und fiel ihm um den Hals. Und schon wieder lag er auf dem Rücken und musste nach Luft ringen.

Dieses Mal war es aber nicht der Rauch, sondern seine geliebte Veronika, welche ihm den Atem raubte. Buchstäblich. Sie merkte, dass er aufgrund ihrer etwas zu heftigen Liebkosungen wieder Schnappatmung bekam und liess von ihm ab. «Zum Glück hast Du offenbar keine schlimmeren Brandverletzungen. Aber zum Arzt musst Du jetzt trotzdem.» 

Wo bleibt die Arbeitssicherheit?

Manfred war nicht begeistert über die Aussicht, jetzt am Nachmittag vor Heiligabend zum Arzt zu fahren. Seine Veronika liess aber keinen Zweifel daran, dass es kein Entrinnen gab. «Ihrem Mann geht es bis auf ein paar Schrammen zum Glück gut», meinte der junge, freundliche Arzt nach der Untersuchung zu ihr. Für Manfred hatte er weniger freundliche Worte: «Haben Sie eigentlich auch schon mal was von Arbeitssicherheit gehört? Das hätte für sie wesentlich schlimmer enden können. Die Gase, die sie da offenbar eingeatmet haben, waren alles andere als harmlos». Er senkte beschämt den Kopf. 

Die ganze Autofahrt nach Hause schwiegen beide.  Zu Hause angekommen, drehte Veronika den Autoschlüssel. Und sie heulte los: «Manfred, was wäre gewesen, wenn…?». Auch er wurde sich jetzt erst bewusst, dass sein Schweissunfall in der chaotischen Werkstatt viel schlimmer hätte ausgehen können. «Und Manfred: Denk jetzt bitte auch mal daran, was ich Dir schon mehrfach gesagt habe. Was wäre mit mir, wenn es Dir was geben würde?»

Veronika möchte mitreden

Ja, Manfred wusste eigentlich schon, dass er sich dem Thema Risiko- und Altersvorsorge mal würde widmen müssen. Und er wusste auch, dass seine Veronika gewisse Erwartungen hatte. Der Hof gehörte ja ihm alleine, seine Frau war nicht beteiligt. Sie erhielt aber auch keinen Lohn. Er liebte sie ja, und er war auch gut zu ihr. Auch finanziell. Doch Veronika reichte das nicht. «Ich weiss, dass Du mich liebst. Und Du bist herzensgut zu mir. Aber ich bin und bleibe abhängig von Dir», pflegte sie zu sagen. Damit war sonst das Thema jeweils für ihn beendigt. 

Mittlerweile war Manfred auf dem Sofa im warmen Wohnzimmer angekommen. Dies unter noch wärmeren Wolldecken. Und vor ihm ein noch wärmerer Tee in einem dampfenden Krug. Nur weil der Arzt etwas von leichtem Fieber geredet hatte, musste er sich jetzt stille halten.

«Hast Du Deinen Tee noch immer nicht getrunken», meinte Veronika zu ihm, als sie sich neben ihn setzte. Glücklicherweise hatte sie einen Teller voll vom Kuchen mitgebracht, den es eigentlich zum Mittagessen gegeben hätte, den sie aber wegen Manfreds Bastelunfall jetzt erst fertiggebacken hatte. Der Kuchen roch himmlisch. Er vertrieb die letzten Spuren der giftigen Gase, welche sich in Manfreds Lungenbläschen noch befanden.

Veronikas Weihnachtsgeschenk

Es war Abend geworden. «Stille Nacht, heilige Nacht!» So tönte es wieder. Die ganze Familie sang aus voller Kehle. Dieses Mal ganz ohne Nebengeräusche aus Manfreds Werkstatt. Für diese war nun die Grossmutter zuständig. Denn diese traf wie meist die Töne nicht ganz. Das tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

Veronika war aber froh, dass nicht wie letztes Jahr wieder die Katze kreischend Reissaus nahm ob Omis Gesang. Doch nicht nur die Kinder, auch die Grossmutter wurde langsam müde.

Zuletzt sassen noch Manfred und Veronika müde zusammen auf dem Sofa. «Das war ein Tag, ein Heilig Abend!», sagte sie und kniff ihren eingeschlafenen Göttergatten freundschaftlich in die Wange. Dieser öffnete die Augen. Dann sagte er: «Ich muss Dir noch was sagen. Etwas was Dich hoffentlich freut. Wir gehen nach Weihnachten zum Notar zusammen. Du musst auch bekommen, was Dir zusteht.» Veronika fiel ihm wie schon heute Nachmittag noch einmal um den Hals. Dieses Mal nicht aus Schreck, sondern aus Freude.

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