Im Gebiet Riederalp werden derzeit massive Geländebewegungen registriert. Betroffen ist vor allem die Nordflanke gegen den Grossen Aletschgletscher.
Verantwortlich für die Terrainverschiebungen sei der Rückzug des Grossen Aletschgletschers, schreibt« 1815.ch». Falle der Eisdruck weg, werde das Gelände instabil. Betroffen ist eine Fläche von rund zwei Quadratkilometern.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat das fragliche Gebiet nördlich des Grats zwischen Moosfluh und Riederfurka schon seit Jahren im Auge. «Der Berg rutscht», sagt Hugo Raetzo gegenüber «1815.ch». Er ist Geologe beim BAFU und hat als Erster auf die beschleunigten Geländebewegungen hingewiesen.
25 Zentimeter pro Tag
Die Geländebewegungen sind an der nördlichen Bergflanke gegen den Aletschgletscher hin besonders ausgeprägt. Dort rutscht der Hang teilweise bis zu 25 Zentimeter pro Tag ab.
Dadurch bilden sich Risse, die zwischen einem und drei Meter breit und etwa zehn Meter tief sind. Wegen Gesteinsabbrüchen mussten mehrere Wanderwege gesperrt werden.
«Schnelle Bewegungen»
Wie es auf der Moosfluh weitergeht, kann Hugo Raetzo nicht mit Gewissheit sagen. Aber: «Unten beim Gletscherrand werden kleinere Abbrüche folgen. Und die Bewegungen könnten im oberen Bereich noch zunehmen.»
Insgesamt seien im Gebiet Riederalp mehr als 100 Millionen Kubikmeter Gestein in Bewegung. «Das sind mehr als dreimal so viel wie das Volumen des seinerzeitigen Felssturzes von Randa», sagt der Geologe.


