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Der Fichte wird es zu heiss

Der Klimawandel wird den Wald verändern. Verliererin ist im Mittelland die Fichte. Stattdessen sollen Laubbäume und Exoten wachsen. Um den Anpassungsprozess zu fördern, will der Bund mehr Geld ausgeben.

 

 

Der Klimawandel wird den Wald verändern. Verliererin ist im Mittelland die Fichte. Stattdessen sollen Laubbäume und Exoten wachsen. Um den Anpassungsprozess zu fördern, will der Bund mehr Geld ausgeben.

«Bis 2060 wird es etwa 2 bis 3 Grad wärmer sein als heute», schätzte Peter Brang, Leiter des Forschungsprogramms Wald und Klimawandel an der Forschungsanstalt WSL, gestern am Kongress «Waldbild 2050» an der Forstmesse in Luzern.

Exoten in Mischwäldern kein Tabu

Knapp 200 Forstprofis waren anwesend, als Brang fortfuhr: «Dieser Klimawandel wird zur Folge haben, dass die Fichte aus dem Mittelland mehr oder weniger verschwindet.» Dem gegenüber könnten etwa Traubeneiche, Kirsche, Douglasie oder Edelkastanie an Bedeutung gewinnen. Vor Monokulturen exotischer Baumarten warnte der Forscher: «Die meisten Exoten, mit Ausnahme der Douglasie, waren Misserfolge. Sie wurden durch Krankheiten und Schädlinge dezimiert.»

Trotzdem dürfe man die Hände nicht in den Schoss legen, motivierte Brang: «Wenn sich die Umwelt verändert, müssen wir diesen Wandel waldbaulich mitgestalten.» Dabei seien Exoten in Mischwäldern kein Tabu. Peter Starck, Direktor der Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft (Lignum), schlug in dieselbe Kerbe: «Kurz- und mittelfristig wird vor allem Nadelholz nachgefragt werden. Darauf müssen wir reagieren. Und das ist nicht mehr nur mit einheimischen Baumarten möglich.»

Auch der Bundesrat will den Schweizer Wald auf den Klimawandel vorbereiten. Dies ist eines der Hauptziele bei den Neuerungen im  Bundesgesetz über den Wald, für welches das Vernehmlassungsverfahren am Mittwoch zu Ende ging. Rund 20 Millionen Franken pro Jahr sollen in die Waldverjüngung und die Jungwaldpflege fliessen.  

Exoten stören Pro Natura  

Bei Letzterer hat man im Kanton Bern bereits auf den Klimawandel reagiert, wie Kantonsoberförster Adrian Meier gestern an der Forstmesse berichtete: «An Standorten, an denen die Fichte nicht längerfristig gedeihen kann, können auch Douglasien oder andere Nadelbäume gepflanzt werden.»

Solche Exoten wiederum sind Pro Natura ein Dorn im Auge. In ihrer Vernehmlassungsantwort auf das neue Waldgesetz kritisiert die Naturschutzorganisation das Anpflanzen von fremden Baumsorten, um den Wald auf den Klimawandel vorzubereiten. Für den Schweizerischen Bauernverband, dessen Mitglieder viel Wald besitzen, werden mit den Änderungen zum Waldgesetz hingegen die richtigen Ziele verfolgt.

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