Föhn tritt überall dort auf, wo Gebirgsketten von kräftigen Winden überströmt werden.
Ursula Reisch
Der Föhn ist ein fester Bestandteil des Schweizer Wetters. Das Wort «Föhn» stammt laut SRF Meteo ursprünglich aus der spätrömischen Umgangssprache. Durch Friedrich Schillers «Wilhelm Tell» wurde der Wetterbegriff im deutschsprachigen Raum bekannt. So kam es, dass Anfang des 20. Jahrhunderts eine deutsche Firma das Gerät, mit welchem man sich die Haare trocknen kann, «Fön» nannte.
Gemäss einer Auswertung von Meteo Schweiz bläst der Föhn am häufigsten im Puschlav GR. Von 2008 bis 2020 wurden dort durchschnittlich 1162 Föhnstunden pro Jahr registriert. Im Mittelland ist der Föhn nur während 10 bis 20 Stunden pro Jahr spürbar. Am häufigsten im Frühling und im Herbst.
Der Föhn
Föhn tritt überall dort auf, wo Gebirgsketten von kräftigen Winden überströmt werden. Als wesentlicher Effekt bringt der Föhn auf der strömungsabgewandten Seite des Gebirges warme und vor allem trockene Fallwinde, die häufig Sturmstärke erreichen. In den betroffenen Gebieten stelle der Föhn eine der markantesten Wettererscheinungen überhaupt dar, schreibt das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie.
Die Föhnforschung ist schon weit über 100 Jahre alt. Eine der zentralen Fragen war dabei immer, warum die warme leichte Luft überhaupt in die Täler absteigen und dort die kalte schwere Luft verdrängen kann. Am klassischen Föhnstandort Altdorf UR ist die Föhnhäufigkeit bis ins Jahr 1864 zurück bekannt. Die lange Datenreihe zeigt, dass der Föhn im Laufe der Jahrzehnte immer etwa gleich häufig aufgetreten ist. jgr