Nicht nur Abgase und Baustellen setzen den Stadtbäumen zu, auch Schädlinge wie der Asiatische Laubholzbockkäfer stellen eine Gefahr dar. In Winterthur ZH fiel den Insekten eine ganze Baumallee zum Opfer.
Seit den ersten Funden 2012 mussten insgesamt 250 Bäume wegen der Käfer gefällt werden. Im letzten Herbst seien noch Larven gefunden worden, sagte der Leiter der Stadtgärtnerei, Christian Wieland, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Heuer haben wir bisher keine entdeckt.»
Quarantänezone zwei Mal jährlich kontrolliert
Doch die grossen schwarzweissen Käfer mit den langen Antennen beschäftigen die Stadt weiterhin. Winterthur kann frühestens aufatmen, wenn vier Jahre lang - über zwei Käfergenerationen hinweg - kein Tier, dessen Eier oder Larven gefunden wird. Bei jedem Fund beginnt die Frist erneut.
Während dieser Zeit müssen die Bäume in der Quarantänezone zwei Mal jährlich kontrolliert werden. Im Falle von Winterthur sind das ein paar hundert Bäume, wie Wieland sagte. Die Kosten belaufen sich auf fast eine Million Franken pro Jahr. Einen Teil davon übernimmt der Kanton, der Rest die Stadt.
Kaum Feinde
Zyklusgemäss ist 2014 ein Flugjahr für das eingeschleppte Insekt. Die Winterthurer Stadtgärtnerei bat die Bevölkerung im Mai um Unterstützung bei der Suche nach Käfern und befallenen Bäumen.
Der Asiatische Laubholzbockkäfer gilt als besonders gefährlicher Schädling, und er hat in Europa kaum Feinde. Gefährdet sind vor allem Laubbäume, insbesondere alle Ahornarten, aber auch Birken, Pappeln, Platanen, Rosskastanien und Weiden. Eingeschleppt wird der Käfer häufig mit Holz aus Asien.