In seiner jährlichen Online-Publikation Agrarbericht.ch informiert das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) umfassend über die Weiterentwicklung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft. Das landwirtschaftliche Jahr 2020 war geprägt durch starke Auswirkungen aufgrund der Massnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus.
Der vom BLW veröffentlichte Bericht bildet sämtliche Zahlen und Fakten der Landwirtschaft ab und analysiert, wie die finanziellen Mittel des Bundes im Jahr 2020 verteilt wurden.
Zahlen und Statistiken
Landwirtinnen und Landwirte wurden für ihre gemeinwirtschaftlichen Leistungen, welche sie gemäss Auftrag der Bundesverfassung erbringen, mit insgesamt 2,805 Milliarden Franken Direktzahlungen abgegolten. Am meisten Gelder wurden für Versorgungssicherheitsbeiträge (1,080 Mrd. Fr.) ausgegeben, gefolgt von Kulturlandschaftsbeiträgen (525 Mio. Fr.), Produktionssystembeiträgen (493 Mio. Fr.) und Biodiversitätsbeiträgen (426 Mio. Fr.).
Der Agrarbericht zeigt mit Statistiken, wie sich die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft nachhaltig weiterentwickelt hat. So ist der biologische Landbau gewachsen. Insgesamt wurden 17 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen biologisch bewirtschaftet. Das entspricht einer Zunahme von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch Einzelheiten zu Förderinstrumenten und Verbesserungsmassahmen des Bundes werden im Agrarbericht erläutert.
Inländische Lebensmittel stärker gefragt
«Gefordert war die Schweizer Landwirtschaft im Berichtsjahr aufgrund der Covid-19-Pandemie. Zum Teil waren Warenflüsse vorübergehend unterbrochen, insbesondere aufgrund der Schliessung der Gastronomiebetriebe und dem Veranstaltungsverbot», schreibt das BLW am Donnerstag in einer Mitteilung. Zugleich habe die Pandemie deutlich gezeigt, wie krisenresistent und innovativ die Schweizer Landwirtschaft gewesen sei.
Die Nachfrage nach inländischen Lebensmitteln nahm im Jahr 2020 zu, was sich unter anderem positiv auf die Einkommenssituation in der Landwirtschaft auswirkte. So war eine Verschiebung zwischen den Absatzkanälen zu beobachten, was wiederum positive Folgen auf die Direktvermarktung ab Hof hatte. Der vermehrte regionale Einkauf der Konsumentinnen und Konsumenten wirkte sich auf das Image der Landwirtschaft aus. Eine repräsentative Umfrage des BLW zeigte, wie hoch das Vertrauen in die Landwirtschaft ist. Die Befragten gaben an, unter anderem die Herstellungsbedingungen und die kurzen Transportwege der Lebensmittel zu schätzen.
Strukturwandel verlangsamt
Im Weiteren geht der Agrarbericht auf den Strukturwandel ein. Im Jahr 2020 gab es in der Schweiz insgesamt 49’363 Landwirtschaftsbetriebe. Dies sind 1,3 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang lag unter dem Mittelwert der letzten fünf Jahre (-1,5 %). Mit 21,15 Hektaren pro Betrieb hat sich die durchschnittliche Fläche innerhalb von 30 Jahren nahezu verdoppelt.
Immer mehr Landwirtschaftsbetriebe gehen zum biologischen Landbau über. 2020 wurde mit 7561 Bio-Betrieben ein Plus von 3,8 % verzeichnet.
Ausführliches Zahlenmaterial, Statistiken und Ausführungen gibt es hier
Den Agrarbericht 2021 kompakt gibt es hier