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Der Original-Braunvieh-Verband feiert 30-jähriges Bestehen

Weil wenige Züchter dem alten Braunvieh die Treue hielten und es vorab über den Natursprung weiterzüchteten, konnte die Rasse erhalten werden. Nun feiert der Original-Braunvieh-Zuchtverband sein Jubiläum.

Hanni Schild |

 

 

Weil wenige Züchter dem alten Braunvieh die Treue hielten und es vorab über den Natursprung weiterzüchteten, konnte die Rasse erhalten werden. Nun feiert der Original-Braunvieh-Zuchtverband sein Jubiläum.

Mitte des 19. Jahrhunderts war die grossrahmige, fein gebaute Kuh gefragt. 50 Jahre später stand der eher gedrungene, aber stärker bemuskelte Typ im Vordergrund. Die Euterqualitäten richteten sich nach den Bedürfnissen der Handmelker.  Die Nachkriegszeit wurde züchterisch durch den «Kriegstyp» geprägt. Doch die Zucht richtete sich auf den damalig geforderten Schautyp ohne grossen Milchleistungsnachweis. 

Der Vielseitigkeitstyp stand lange, bis in die 70er-Jahre, im Vordergrund. Lange züchtete man nach dem Grundsatz, dass die Kuh die Milch und der Stier den Muskelansatz zu bringen habe. Starre, sprich sture züchterische Leitplanken hatten jedoch schon immer Schlupflöcher, die genutzt wurden. Das hatte auch zur Folge, dass einzelne Züchter genug von den «Schaukühen» hatten und den Produktionstypen den Vorrang gaben.

Weg zum OB

Die aus heutiger Sicht verfahrene züchterische  Lage versuchte man beim Verband über den Einsatz von BS-Blut in den 70er-Jahren zu korrigieren. Vordringlich war die Verbesserung des Abkalbens, die Euter mussten den Melkmaschinen angepasst werden, und zugleich musste die Milchleistung gesteigert werden, um auch mit den andern Milchrassen konkurrieren zu können. Die sichtbaren Verbesserungen der ersten Einkreuzungskühe führten auch dank der künstlichen Besamung zu einer rasanten Dezimierung des alten Braunviehs in den 70er- und 80er-Jahren. Die Gegenbewegung zur eingeführten Verdrängungskreuzung  blieb nicht aus und stiess beim Verband wie auch bei Züchtern und Zuchtberatern  auf Unverständnis, da sie sich aus deren Optik gegen den Zuchtfortschritt beim Braunvieh richtete.

Doch einem harten Kern von Züchtern des alten Braunviehs um Adrian Waldmeier, Wädenswil, ging es darum, dieses echte schweizerische Zweinutzungsrind zu erhalten. Sie sahen vor eben dreissig Jahren das Ziel nur über die Gründung des Verbandes Schweizer Original Braunviehzüchter zu erreichen. Die Akzeptanz des Verbandes musste vor allem gegenüber dem Schweizer Braunviehzuchtverband hart erarbeitet werden. Dazu war jedoch fast eine Züchtergeneration notwendig, die es auch schaffte, die Dezimierung des Original Braunviehs zu stoppen, die unter  3 Prozent des Braunviehherdebuchbestandes fiel. Heute liegt der Bestand bei rund 4 Prozent des Braunviehbestandes. Das Original Braunvieh konnte sich dank des eigenen Verbandes an Schauen und beim Mutterverband einen eigenständigen Namen schaffen.

Heutige Originalzucht

Der Leistungsdruck bei der Milch, der über die Einkreuzungen kam, beeinflusste auch die Leistungszucht beim Original Braunvieh. Allerdings sollte die Milchleistungszucht beim OB die Zweinutzungszucht nicht verdrängen, denn genau in diesem Punkt distanziert sich das OB von der Einkreuzungszucht. Ein entscheidender Unterschied war und ist die angewendete Zuchttechnik mit dem noch hohen Natursprunganteil von rund 60 Prozent gegenüber dem BS mit etwa 3 Prozent  Natursprunganteil.
Selbst wenn der Natursprung teilweise als eher rückständige Zuchttechnik  beurteilt wird, hat er zur Erhaltung der Rasse eine zentrale Position eingenommen, wie das heute auch vom Mutterverband anerkannt wird.

Dank der Hartnäckigkeit der Originalzüchter und ihrem Verband hat man sich in den vergangenen 30 Jahren mit Erfolg für den Erhalt der Reinzucht eingesetzt und damit die Zucht auf eine eigenständige Genetikbasis gestellt, auf der  erfolgreich weitergezüchtet werden kann und die zugleich einen wichtigen Genetikpool für die Braunviehzucht im In- und Ausland  darstellt. Das bewusste Festhalten am Zweinutzungstyp hatte auch zur Folge, dass der wirtschaftliche Nutzen der Fleischleistung in der Kälber- wie Grossviehmast noch an Bedeutung gewann und auf deutlich zunehmendes Interesse in der Mutterkuhhaltung stösst. Sicher einzigartig ist die Erfahrung, dass mit dem Original Braunvieh auch in Gebieten mit stark erschwerten Produktionsbedingungen sowohl erfolgreich gezüchtet als auch  produziert werden kann. 

Die Zuchtarbeit

Wie in jeder Tierzucht mit geschlossenen Herdebuch-Populationen läuft auch beim OB die Zuchtarbeit über die Verwandschaftszucht, die jedoch nicht mit eigentlicher Inzucht gleichgestellt werden darf. Trotz aller heute für die Zucht zur Verfügung stehenden Daten arbeitet die OB-Zucht primär über das geschulte Züchterauge und dem Erfolgsgrundsatz, Ähnliches mit Ähnlichem anzupaaren. Dieses Zuchtsystem  führt  letztlich immer wieder zu den Verdichtungen erfolgreicher Zuchtlinien und demzufolge zur genetischen Verankerung der gewünschten Eigenschaften.

Leistungsentwicklung

Die Leistungsentwicklung des Original Braunviehs im Talgebiet und im Berggebiet zeigt zudem, dass das Zweinutzungsziel trotz der Milchleistungssteigerung immer grosse Beachtung in der Zucht fand und so erhalten werden konnte. Zudem ist ein Leistungsvergleich des gesamten Braunviehs interessant. Im Jahre 1965, also bevor mit Einkreuzen begonnen wurde, lag die durchschnittliche Leistung bei 3641 kg Milch. 5 Jahre später stieg sie leicht auf 3860 kg an. 20 Jahre später, also im Jahr 1990 lag sie bei 5409 kg. Aktuell liegt die Durchschnittsleistung des Braunviehs bei rund 6800 kg, während der Durchschnitt beim Original Braunvieh in den Jahren 2009/2010 mit 5256 Abschlüssen bei 6088 kg, 3,9% Fett und 3,33% Eiweiss und die Persistenz bei 83% lag.

Programm JOBa 2011

Freitag, 2. Dezember 2011: 
09.00 – 12.00  Uhr  Auffuhr der Tiere, Festwirtschaft
19.30 Uhr    Eröffnung der Ausstellung
19.50 – 22.00 Uhr  Rangieren der Rinder, Wahl «Miss Joba
     Rind 2011» und Vorführwettbewerb der
     Jungzüchter, Barbetrieb bis 02.00 Uhr

Samstag, 3. Dezember 2011:
09.00 Uhr    Öffnung der Ausstellung
09.30–11.00 Uhr  Rangierung Kühe,
     Wahl «Junior Miss Joba 2011» (Erstmelk)
11.00–11.45 Uhr  Rangierung Mutterkühe und
     Wahl «Miss OB Mutterkuh»
13.00–14.00  Uhr  Nachzuchtgruppen  von Swissgenetics
14.00–16.00  Uhr  Rangierung Kühe
Ab 16.00  Uhr   Unterhaltung im Festzelt
18.00–19.00  Uhr  Apéro für Gäste und Sponsoren
19.00 Uhr    Türöffnung Unterhaltungsabend
20.00–02.00  Uhr  Jubiläumsabend im Festzelt, Barbetrieb

Sonntag, 4. Dezember 2011:
09.00 Uhr    Öffnung der Ausstellung
09.30–11.45 Uhr  Rangierung  Stiere, Wahl «Mister Joba»
     Präsentation der Mutterkühe, Miss Protein
     Sieger-Rinder und Erstmelkkühe.
13.00–13.30 Uhr  Nachzuchtgruppen von Swissgenetics
13.30 Uhr     Schöneuter Wahlen (drei Gruppen), Wahl
     Publikumsstar und Verlosung Kalb
15.00 Uhr     Wahl «Miss Joba 2011»

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