Mit dem GDS-3-Kuppeldreieck lassen sich Traktor und Gerät ohne körperliche Anstrengung vollautomatisch in weniger als 6 Sekunden verbinden. Gekuppelt werden Mechanik, Hydraulik und Zapfwelle.
Jeder Landwirt kennt die Probleme beim Ankuppeln diverser Geräte und ärgert sich immer wieder aufs Neue. Der Anbau von Geräten an den Traktor hat sich seit der Normierung des Dreipunktgestänges nicht wesentlich weiterentwickelt.
Unfallrisiko senken
Im Gegenteil, immer höhere Sicherheitsstandards machen das An- und Abkuppeln einer schweren Gelenkwelle zuweilen zu einem wahren Kraftakt, Kraftakt, der nahezu nur mehr von «Kraftlackeln» bewältigbar ist. Auf der anderen Seite gibt es Geräte, bei denen der Platz zwischen Traktor und Gerät so eng ist, dass es schier unmöglich ist die Gelenkwelle und die Hydraulikschläuche zu verbinden.
Wie gefährlich diese Kuppelvorgänge sind, belegt auch die Statistik: 13 Prozent aller Traktorunfälle in Österreich entfallen auf das An- und Abkuppeln von Geräten. Mit dem neuen GDS-3-Kupplungssystem von Johann Gangl aus Passail in der Steiermark liessen sich diese Unfälle verhindern.
Zehn Jahre getüftelt
Der Erfinder Johann Gangl entstammt einer Familie von Landwirten und Metallarbeitern. Er bezeichnet sich selbst als Tüftler, der ständig dabei ist, sich die Arbeit am Hof zu erleichtern. Den Anstoss für sein Kupplungssystem erhielt er beim Kauf des letzten Traktors. Seinen Wunsch nach einem automatischen Kupplungssystem konnte ihm niemand erfüllen.
So begann er mit seinen Söhnen und einem Freund ein eigenes System zu entwickeln. Nach über zehn Jahren Entwicklungszeit und eigenen Feldtests hat er mit dem DGS-3-System nun die Marktreife erlangt.
In sechs Sekunden einsatzbereit
Ähnlich wie das bekannte und weit verbreitete Weiste-Schnellkuppeldreieck besteht auch das GDS-System aus zwei Elementen: Das dreieckige Hauptmodul wird am Traktor montiert und beim Kuppelvorgang mit dem dreieckigen Gegenstück am Anbaugerät verbunden.
Im Unterschied zu allen bisher bekannten Systemen werden mit dem GDS 3 neben der mechanischen Dreipunktverbindung auch die Hydraulik und die Gelenkwelle in einem Zug vollautomatisch gekuppelt. Mit etwas Geschick ist das anzubauende Gerät in weniger als sechs Sekunden einsatzbereit.
Vorteile und Kosten
Das Gangl-Docking-System GDS 3 wird in verschiedenen Ausbaustufen angeboten. Das Grundmodul ist mit einer automatischen Hydraulikverbindung ausgestattet. Die dreieckige Rahmenverbindung wird entweder mechanisch oder automatisch verriegelt. Dieses Basismodul lässt sich auch später jederzeit mit der Gelenkwellenaufnahme erweitern. Diese wird von Hand oder automatisch vom Traktorsitz aus bedient.
Die Vorteile des schnellen, sicheren und bequemen An- und Abkuppelns von Geräten liegen auf der Hand. Zudem ergeben sich aber laut Hersteller auch bedeutende Umwelt- und Kostenvorteile. Durch den sekundenschnellen Kupplungsvorgang wird der Motorbetrieb des Traktors verkürzt.
Je nach Ausbaustufe kostet das traktorseitige Hauptmodul zwischen 2760 und 5640 Euro inkl. MwSt. Für das Gegenstück bei den Anbaugeräten sind pro Gerät zwischen 240 und 360 Euro zu berappen.