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Profibiker trinkt täglich zwei Liter Milch

Barbara Schwarzwald |

 

Der Profi-Mountainbiker Mathias Flückiger holte sich bei den Olympischen Spielen in Tokio die Silbermedaille im Cross-Country-Rennen. Nun ist er zurück in der Schweiz, in seinem Zuhause im Grünen.

 

Das Treffen mit dem 32-jährigen Profi-Mountainbiker, Olympia-Silbermedaillengewinner in Tokio, gelernten Baumaschinenmechaniker und Bauernsohn findet frühmorgens in seinem Zuhause in Leimiswil, Gemeinde Madiswil BE, statt.

 

Mathias bewohnt dort ein Haus im Grünen, das ursprünglich sein Bruder Lukas für sich und seine Familie erworben hatte und das mittlerweile Mathias gehört. Er fühlt sich dort rundum wohl: umgeben von Weizenfeldern, Wiesen, Hügeln und Wäldern – mit besten Trainingsbedingungen direkt vor der Haustür.

 

Leidenschaft für Sport

 

«Ich fahre nur mit dem Velo, wenn ich nach meinen Kühen auf der Weide sehe», war über Mathias’ Vater nach dem grössten Erfolg seines Sohnes in der Zeitung zu lesen. Dass diese Aussage stimmt, nicht jedoch die ganze Wahrheit über Fritz Flückiger aufzeigt, klärt Mathias auf. Seine Sportlichkeit habe er sehr wohl auch von seinen Eltern geerbt. Sein Vater habe jeden Viertausender in der Schweiz bezwungen. Er sei in jüngeren Jahren «mega sportlich» gewesen.

 

Mathias’ seit Kurzem pensionierte Eltern gehen noch heute gerne auf Skitouren. Vater Fritz hat in jungen Jahren Eishockey gespielt. Deshalb wäre Mathias liebend gerne Eishockeyspieler geworden. Das ging aber nicht. Als Maschinenmechaniker in Bleienbach und «erst» seit 1987 auch auf dem käuflich erworbenen, damals nicht familieninternen Landwirtschaftsbetrieb auf dem Ochlenberg tätig, arbeitete Fritz Flückiger über viele Jahre in beiden Berufen parallel. Zeit für Hockey-Trainings- und -Spielefahrten mit Mathias fehlte den Eltern Flückiger ganz einfach.

 

Velofahren als Wettkampf

 

Mathias’ fünf Jahre älterer Bruder Lukas hat «das Velofahren als Wettkampf» in die Familie gebracht. Er selber habe erst im Alter von 15 Jahren konsequenter zu trainieren begonnen, so Mathias. Vorher seien die Schulwege auf die Oschwand und später nach Herzogenbuchsee sein tägliches Velotraining gewesen.

 

Auf die Frage, ob er nicht Landwirt habe werden wollen, antwortet Mathias, dass ihn die Maschinen und allgemein das Mechanische schon immer «mega interessiert» hätten. Deshalb auch die Berufswahl Baumaschinenmechaniker. Bei Ammann in Langenthal habe er die beste Ausbildung genossen. «Ich würde noch einmal das genau Gleiche machen», schwärmt er über seine vierjährige Lehrzeit. Grundsätzlich habe er auch daheim auf dem elterlichen Betrieb, der mittlerweile auf eine Grösse von 21 ha in der Bergzone I angewachsen ist, gerne geholfen.

 

 

Müesli mit Haferflocken

 

Aber das Bauern sei nicht an erster Stelle gestanden. Wäre er nicht Profi-Sportler geworden, hätte er sich jedoch durchaus vorstellen können, noch eine Weiterbildung zu machen und wie sein Vater parallel im angestammten Beruf und auf dem elterlichen Betrieb zu arbeiten. Auf dem Ochlenberg unterhält Mathias noch eine eigene Werkstatt. In Trainingspausen schraube er da gerne noch das eine oder andere.

 

Gesunde Ernährung hat Mathias bereits in seiner Kindheit geprägt. Nicht ohne Grund seien seine Eltern Bio-Landwirte. Beim Treffen mit dem «Schweizer Bauer» frühmorgens hat er bereits ein Müesli mit Haferflocken und geriebenen Äpfeln gegessen. Das von einer Fee in der Küche gezauberte Herzli-Cappuccino geniesst Mathias während des Gesprächs. Um 9.30 Uhr wird der Profi-Mountainbiker auf sein Strassenvelo für ein vierstündiges Training steigen. Strassentrainings gehören ebenso in den Trainingsplan wie Intervall- und Kraft-, Cross Country und Short Tracks, Massagen, Physiotherapie u.a.

 

Um ca. 14 Uhr steht dann Kochen an: Kartoffeln, Quinoa oder Reis, Hülsenfrüchte (an diesem Tag Bohnen oder Kichererbsen) und ganz bestimmt Salat. Fleisch esse er wenig.

 

 

Weltmeisterschaft steht bevor

 

Die gute Fee in der Küche, Lisa Locher, Freundin von Mathias, hat sich inzwischen zum Interview gesellt. Sie ergänzt, was Mathias’ Ernährungsplan vervollständigt: täglich vier Eier plus mindestens zwei Liter Milch, Joghurts, Käse. «Ich mag Raclette sehr», so Mathias’ spontane Reaktion auf die Frage nach seinem Lieblingsessen. Doch jetzt geht’s ab ins Training. Schliesslich stehen die Weltmeisterschaften in Val di Sole, Italien, am 29. August an.

 

Dass mit Lisa, die momentan noch in Solothurn wohnt, nicht nur gekocht wird, verraten die beiden Verliebten auch noch. Am Vortag sei bei ihnen «Pumptrack» auf dem Programm gestanden. Ein Riesentrampolin steht nebst Gemüse und Kartoffeln ebenfalls in Mathias’ Garten. Gegenwärtig seien sie am Üben des Rückwärtssaltos, verrät die sympathische Unterstufenlehrerin Lisa Locher.

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