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Der Roboter erobert auch das Berggebiet

In Deutschland zeigt eine Umfrage, dass Melkroboter beliebter sind denn je. Auch in der Schweiz ist die Nachfrage steigend.

Susanne Meier |

 

 

In Deutschland zeigt eine Umfrage, dass Melkroboter beliebter sind denn je. Auch in der Schweiz ist die Nachfrage steigend.

In Deutschland steigt das Interesse der Milchproduzenten an Melkrobotern. Das ist laut Agra-Europe das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungsunternehmen AgriDirect von Oktober bis Dezember 2012 in ganz Deutschland bei 20'000 Milchviehhaltern durchgeführt hat.

Lely im Wallis

Demnach waren zuletzt mehr Bauern am Kauf eines Melkroboters als an einem Fischgrätenmelkstand interessiert. Fast vier von zehn Milchviehhaltern, die investieren wollen, planen die Anschaffung eines Melkroboters. Auch Betriebe mit weniger als 100 Tieren bevorzugen in Deutschland mittlerweile das automatische Melksystem.

In der Schweiz ist ein ähnlicher Trend festzustellen. Tiziano Ziliani von der Firma Lely bestätigt: «Bei uns investieren vermehrt kleinere Betriebe mit ca. 150'000 kg Milch, die weiterhin in der Milchwirtschaft tätig sein wollen, in ein AMS.» Lely sei mittlerweile auch in den Bergregionen im Wallis, Tessin und Graubünden präsent.

Aus für den Melkstand?

Ziliani denkt, dass die Zeit des Melkstands abgelaufen ist. In einen solchen zu investieren mache heutzutage wenig Sinn. «Das AMS lässt sich auch auf kleineren Betrieben wirtschaftlich rechtfertigen.» Dies, wenn man nicht nur die Kosten pro Kilo produzierte Milch betrachte, sondern bedenke, dass die Bauern dank dem AMS andere Betriebszweige nicht aufgeben müssen und diese sogar ausbauen können.

«Mich persönlich erfreut dieser Trend sehr», sagt Ziliani, «denn ich bin nicht unbedingt ein Befürworter von immer grösser werdenden Betrieben. Tierwohl und Tierkomfort müssen im Vordergrund stehen.» Die durchschnittliche Betriebsgrösse der Produzenten, die bei Lely ein AMS anschaffen, liegt bei 40 bis 60 Kühen. Vermehrt würden sich aber auch Betriebe mit 90 bis 100 Kühen für den Roboter interessieren, weiss Ziliani.

DeLaval im Engadin

Auch Urs Schmid von DeLaval berichtet: «Bei uns nimmt die Nachfrage nach Robotern schweizweit stark zu.» Auch DeLaval erobert das Berggebiet und hat mittlerweile Roboterbetriebe im Tessin und im Engadin, aber auch im Jura. Für Schmid ist das ein Beweis, dass das Vertrauen in die automatische Technik stark gestiegen ist – und dass diese auch bei Umbauten mehr und mehr zum Thema wird.
«Melkstand raus, Roboter rein, dadurch können Gebäudekosten gespart und die Arbeitskraft auch in Zukunft richtig eingesetzt werden.» Dies spiele vermehrt auch bei kleineren Betrieben mit nur 30 Kühen eine Rolle, etwa, wenn der Vater älter wird und nicht mehr so viel arbeiten kann, wenn der Betriebsleiter seine Arbeit auswärts fortführen will oder wenn ein zweiter, arbeitsintensiver Betriebszweig viel Arbeitskapazität verlangt. Schmid ergänzt: «Manchmal hatten die Betriebe früher auch 20 oder 25 Kühe, jetzt sind sie gewachsen auf 30 bis 40 Kühe, und der Melkstand hat einfach nicht mehr genügend Kapazität.»

Zwei Roboter im Stall

Bei DeLaval informieren sich aber auch immer mehr Milchviehhalter, wie sie ihren ersten Roboter durch einen zweiten ergänzen können. «Solche Betriebe», so Schmid, «starten mit 45 bis 50 Kühen, planen den Stall aber für 70 bis 75 Kühe oder noch mehr.»

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