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«Selbstversorgungsgrad hat für mich eine geringe Relevanz»

Die Landwirtschaft muss produktiv sein und Lebensmittel produzieren, sagt die ETH-Agronomin und Landwirtin Sabrina Schlegel im Agrarpolitik-Podcast. Für die Entscheidungen auf dem Betrieb ist der Selbstversorgungsgrad deshalb kaum relevant als Kennzahl.

 Hansjürg Jäger, lid |

Sabrina Schlegel produziert mit 65 Kühen rund 700’000 kg Milch pro Jahr und führt damit einen überdurchschnittlich produktiven Betrieb. Die Kälber für die Muni- und Rindermast werden verkauft, die Ackerflächen im Austausch mit anderen Landwirten für Getreide und Kartoffeln genutzt.

Im Vordergrund stehen die Produktion und Produktivität. «Ich schaue mir den Erlös und die Produktionskosten an und entscheide dann, unter welchen Umständen ich meine Produkte produziere», erklärt sie im Agrarpolitik-Podcast. Der Selbstversorgungsgrad als Kennzahl hat für Schlegel auf dem Betrieb deshalb eine untergeordnete Bedeutung. «Solange die Kosten und der Erlös stimmen, treffe ich meine persönlichen ökonomischen Entscheide aufgrund dieser Aspekte und nicht aufgrund des Selbstversorgungsgrads.»

Selbstversorgungsgrad aufrechterhalten

«Agrarpolitisch gesehen bin ich der Meinung, dass der Selbstversorgungsgrad aufrechterhalten werden muss – gerade bei den tierischen Produkten», sagt Sabrina Schlegel. Die standortgerechte Produktion von Milch und Fleisch bilde dabei die Grundvoraussetzung und sei eine Stärke der Schweizer Landwirtschaft, die zu nutzen sich lohne.

Dass der Selbstversorgungsgrad in der ganzen Landwirtschaft auf 100 Prozent gesteigert wird, ist laut Sabrina Schlegel aber keine gute Idee. Sie zeigt am Beispiel vom Brotgetreide, dass bei einem hohen Selbstversorgungsgrad in Jahren mit guter Ernte grosse Mengen an Getreide zu Futtergetreide deklassiert werden müssten.

-> Hier gibts den Podcast

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Andy Clausen | 18.04.2024
    Dieser Kommentar wurde von der Redaktion entfernt.
  • Fridu | 26.03.2024
    Du hast recht. Bei soviel KF kann ich nachvollziehen, dass Schlegel keine 100% will. Konsequenter Weise müsste die Milchproduktion auch unter 100% zurückgefahren werden. Erreichbar durch eine Lenkungsabgabe auf Stickstoff (Dünger und Futter). Das Grünland hätte wieder Zukunft.
  • Züribuur | 26.03.2024
    Also die gesamt Milchleistung von 700'000 l bedeutet 10’769 l Schnitt. Dies ist ohne Ausländisches Kraftfutter nicht zu erreichen. Soviel zum Selbstversorgungsgrad. Und da ist das Kraftfutter welches die Mastbetriebe brauchen um die Kälber mit dieser krassen Milchgenetik einigermassen auszumästen noch nicht mal erwähnt.
    • Peter Hostettler | 26.03.2024
      Setige Seich
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