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«Der SMP-Vorstand hat Angst vor der Basis»

BIG-M kritisiert, dass die SMP anscheinend auf eine Basisbefragung verzichten wollen. Nun will sie Unterschriften sammeln.

Daniel Salzmann |

 

 

BIG-M kritisiert, dass die SMP anscheinend auf eine Basisbefragung verzichten wollen. Nun will sie Unterschriften sammeln.

«Es war eine gute Runde, der ganze SMP-Vorstand war im Saal», erinnert sich BIG-M-Präsident Martin Haab an die Audienz Ende August. Doch nur einige Vorstandsmitglieder der Schweizer Milchproduzenten (SMP) hätten zugehört, andere hätten geschlafen.

Interessiert hätten sich die Vorstandsmitglieder kaum für das Anliegen von BIG-M und anderen Basisorganisationen: Eine Basisbefragung, bei der die Bauern zuerst hätten sagen können, ob sie mit der Situation auf dem Milchmarkt zufrieden seien. Wenn sie da «Nein» gesagt hätten, hätten sie Optionen für eine Mengensteuerung in Produzentenhand ankreuzen können.

Kritik an SMP-Vorstand

Die SMP teilten daraufhin mit, sie würden eine Basisbefragung prüfen. An der SMP-DV hiess es, der Entscheid über eine Befragung sei bis nach dem Abschluss der Beratungen der Agrarpolitik 2014–2017 verschoben. Martin Haab scheint nicht zu glauben, dass sich die SMP noch dafür entscheiden.

Vor allem der SMP-Vorstand, weniger die «SMP-Rennleitung», sei dagegen. «Sie haben Angst vor der Basis; sie befürchten, dass nur ganz wenige Milchbauern sagen, es laufe gut auf dem Milchmarkt», urteilte Haab an der Jahresversammlung der BIG-M in Hohenrain LU. Sein Fazit: Die meisten SMP-Vorstandsmitglieder sind einzig auf das Wohl ihrer Organisationen bedacht und haben nicht den ganzen Markt im Auge.

Liste mit Unterschriften

Nun will BIG-M eine Liste mit Befürwortern einer Mengensteuerung erstellen. BIG-M-Sekretär Werner Locher stellte die Eckpunkte eines Textes vor, den die Landwirte unterschreiben sollen. Sie sollen sich für eine flexible, nationale Mengensteuerung aussprechen; Milch, für die keine Nachfrage besteht, soll nicht produziert werden. Eine Qualitätsstrategie soll im Vordergrund stehen.

An der anschliessenden Diskussion war zu erfahren, dass Nordostmilch ab dem 1. Januar 2013 keine C-Milch mehr an Emmi liefern müsse. Die Segmentierung habe einzig dazu geführt, dass der A-Preis gesunken sei. Einer erzählte, er zahle die Abgabe von 1 Rp./kg nicht mehr, passiert sei bisher nichts. Schliesslich sprach sich die Versammlung mit rund 60 gegen 2 Stimmen für eine solche Unterschriftensammlung aus.

BLW: «Alles beim Alten»

Auch bei BLW-Direktor Bernard Lehmann durfte BIG-M vorsprechen. Man habe den Eindruck gewonnen, es blase ein neuer Wind im BLW. Mittlerweile habe sich gezeigt, dass  auch Lehmann sehr stark beeinflussbar sei – «und zwar nicht von uns, sondern von der verarbeitenden Industrie und von den Ökoturbos». Heute stelle man fest, dass sich Lehmanns Meinung kaum von derjenigen Manfred Bötschs oder Jacques Chavaz’ unterscheide.

BIG-M war Ende November an der Milch-Demo in Brüssel dabei und konnte vor EU-Abgeordneten erklären, wohin eine fehlende Mengenregulierung führe. Als Gastreferent hatte BIG-M Erwin Schöpges, Vorstandsmitglied des European Milk Board (EMB), eingeladen. Co-Präsident Karl Häcki wurde aus dem Vorstand verabschiedet, neu im Vorstand ist Ruedi Steiger, Uetikon am See ZH.

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