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Der Traum einer Bündner Grosssägerei ist ausgeträumt

Die Tiroler Egger Gruppe erhöhte das verbindlich eingereichte Angebot für das Sägewerk Domat/Ems am Auktionsverfahren von Montag nicht. Trotz intensiver Suche gelang es Egger nicht, genügend Rundholz vertraglich abzusichern. Die deutsche Klausner Holz Thüringen ersteigerte sich die Anlagen für 20,05 Mio. Fr..

blu/sda |

 

 

Die Tiroler Egger Gruppe erhöhte das verbindlich eingereichte Angebot für das Sägewerk Domat/Ems am Auktionsverfahren von Montag nicht. Trotz intensiver Suche gelang es Egger nicht, genügend Rundholz vertraglich abzusichern. Die deutsche Klausner Holz Thüringen ersteigerte sich die Anlagen für 20,05 Mio. Fr..

„Wir bedauern, dass wir nicht zu einer tragfähigen Lösung gekommen sind. Leider war die Zeit zu kurz, um die notwendige Liefermenge von insgesamt 300.000 Festmeter Rundholz im Jahr vertraglich voll abzusichern“, informierte Walter Schiegl, Leitung Produktion und Technik der österrreichischen Egger Gruppe, die Medien am Montagnachmittag.

Zu wenig Rundholzverträge

Er bedankt sich bei Vertretern des Kantons Graubündens und sämtlichen Personen, die sich für eine Wiederaufanahme des Werks eingesetzt haben.

Egger plante die Wiederaufnahme der Produktion im Sägewerks Domat/Ems. Voraussetzung für ein höheres Angebot an der Versteigerung wäre die langfristige vertragliche Absicherung von mindestens 300.000 Festmeter Rundholz gewesen. Währenddessen die Mengen aus dem Kanton Graubünden rechtzeitig vertraglich abgesichert werden konnten, wurden die notwendigen Mengen ausserhalb Graubündens nicht erreicht.

Egger sei auch in der Zukunft für partnerschaftliche Konzepte dieser Art offen, um die nachhaltige Nutzung des Rohstoffes Holz unter wirtschaftlich sinnvollen Rahmenbedingungen zu gewährleisten, teilt das Unternehmen mit.

Innerhalb sechs Monaten demontieren und ins Ausland verlagern

Die Klausner Holz Thüringen GmbH wurde vor der Versteigerung nie als Interessentin der schweizweit grössten Sägerei genannt worden. Das Unternehmen aus Deutschland will die Anlagen innerhalb von sechs Monaten in Domat/Ems demontieren und andernorts wieder aufbauen.

Die neue Besitzerin der Sägerei-Anlagen, die Klausner-Gruppe, ist gemäss eigenen Angaben eines der grössten Holzunternehmen Europas. Die Firma produziert hauptsächlich Schnittholzprodukte, die in der Bau- und Verpackungsindustrie verwenden werden. Das Unternehmen hat 1200 Mitarbeiter und führt zwei Sägewerke sowie
mehrere Vertriebsgesellschaften .

Die beiden Bewerber aus Österreich, die Egger-Gruppe sowie der Wiener Holzindustrielle Gerald Schweighofer, sagten ihre Teilnahme an der Auktion kurz vor der Versteigerung ab. Schweighofer offerierte 17,13 Mio. Fr., die Egger-Gruppe 17,18 Mio. Franken. Egger wollte den Sägereibetrieb in Domat/Ems fortführen.

Das endgültige Aus nach vier Jahren

Der Traum einer Bünder Grosssägerei ist nach vier Jahren ausgeträumt. Die vorherige Besitzer Mayr-Melnhof liessen das mit Unterstützung des Kantons angesiedelte Unternehmen Mitte Dezember letzten Jahres in den  Konkurs gehen. Rund 130 Angestellte verloren die Arbeit.

Der Grund war, dass das Bündner Parlament zuvor einen Kantonsbeitrag von 6,75 Mio. Fr. an den Bau eines Pelletwerks für die teilweise Neuausrichtung des Betriebs verworfen hatte. Der Beitrag war Teil eines Rettungspakets, mit dem das Sägewerk wieder auf Kurs hätte gebracht werden sollen.

Die zwei Baurechtsgrundstücke, das Areal der Grosssägerei, sollen laut Angaben der Konkursverwaltung an den Meistbietenden veräussert werden. Der Gläubigerausschuss und die Konkursverwaltung setzten den Steigerungstermin auf den 22. September fest.

Bünder Baudirektor sagt: «Kein schlechter Tag»

Der Bündner Baudirektor Mario Cavigelli wollte vor den Medien nicht sagen, wie viele Millionen Franken der Kanton bei der Ansiedlung der Grosssägerei in den Sand gesetzt hat. Er habe das Dossier als Regierungsrat erst in der bisher letzten Phase übernommen, sagte Cavigelli. Vorher sei das Geschäft beim Volkswirtschaftsdepartement gewesen.

Gemäss den bekannten Zahlen dürfte der Kanton gegen 20 Millionen Franken verloren haben. Die Sägerei der ehemaligen österreichischen Firma Stallinger erhielt einen Investitionsbeitrag von 7,5 Millionen Franken, weiter gewährte der Kanton ein Darlehen von 10 Mio. Fr. sowie Steuererleichterungen während zehn Jahren.

Der Montag, an dem die Grosssägerei nach Deutschland verkauft wurde, sei «kein schlechter Tag gewesen», betonte Regierungsrat Cavigelli und fügte an: «Wir gehen aufgrund der gemachten Erfahrungen gestärkt in die Zukunft.»

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