Ende Juli fand in Baulmes VD die Generalversammlung der «Interprofession du Vacherin Mont-d'Or AOP» statt. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz auch aus dem Ausland, betonte die Branchenorganisation die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit sowie die hohe Qualität und Authentizität des Vacherin Mont-d’Or AOP.
Die Interprofession gedachte an der Versammlung auch des 20-Jahr-Jubiläums, das dieser Käse aus dem Waadtländer Jura letztes Jahr feiern konnte. Seit 2003 ist der Vacherin Mont-d’Or AOP mit der Ursprungsbezeichnung geschützt, erinnert die Branchenorganisation in einer Medienmitteilung.
Im Fokus standen an der Versammlung auch die aktuellen und künftigen Herausforderungen, mit denen Milchproduzenten, Käser und Affineure von Vacherin Mont-d'Or AOP konfrontiert sind. Marketing und Kommunikation erkennt die Interprofession als Schlüsselfaktoren für den zukünftigen Erfolg.
Gemeinsames Engagement entscheidend
Paolo Degiorgi, Präsident der Branchenorganisation, erinnerte in Zusammenhang mit dem AOP-Jubiläum an das anspruchsvolle Pflichtenheft, dessen Umsetzung während jeder Saison streng kontrolliert werde, um ein hundertprozentiges handwerkliches, waadtländisches und hochwertiges Produkt zu garantieren.
Der Vacherin-Mythos
Der Vacherin Mont-d’Or AOP ist ein Schweizer Weichkäse aus thermisierter Kuhmilch, der seinen Ursprung im Vallée de Joux und dem Waadtländer Jura hat. Eine erste schriftliche Erwähnung fand der Käse 1845. Seit 1865 wird der Vacherin Mont-d’Or AOP in der Käserei von Les Charbonnières hergestellt. Eine Legende besagt, dass ein Soldat der Bourbaki-Armee 1871 das Rezept dorthin gebracht haben soll. Seit 2003 geniesst der Vacherin Mont-d’Or den Status einer geschützten Herkunftsbezeichnung (AOP). Der Käse wird in einer runden Schachtel aus einheimischem Tannenholz verkauft, das ihm eine typische Tannin-Note verleiht.
Gerade für eine kleine Branchenorganisation sei gemeinsames und solidarisches Handeln besonders wichtig, betonte Degiorgi. Er verwies dabei auf den immer stärkeren internationalen Wettbewerb, die Änderung der Konsumgewohnheiten und an die neuartigen klimatischen Herausforderungen. Es sei deshalb wichtiger denn je, gemeinsam zu arbeiten, sich zu mobilisieren und die richtigen Fragen zu stellen, um die besten Lösungen zu finden.
Unter langjährigem Durchschnitt
Der Präsident zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis des vergangenen Jahres. So wurden in der Saison 2023-24 nur 526 Tonnen Vacherin Mont-d'Or AOP verkauft. Das entspricht den Umsatzniveau von 2011. Um sich in einem schwierigen Umfeld behaupten zu können, sei die Branchenorganisation jedoch auf ein exponentielles Wachstum angewiesen, heisst es in der Mitteilung.
Ziel müsse es mindestens sein, den Durchschnitt der letzten 10 Jahre zu erreichen. Dieser liegt bei 570 Tonnen pro Saison. Qualitätssicherung und ein vielfältiger Promotions- und Kommunikationsmix sollen sie diesem Ziel näher bringen. Trotzdem vermochte die Branchenorganisation die Umsatzeinbussen zu relativieren. So hob Geschäftsführer Pascal Monneron hervor, dass der Vacherin Montd'Or AOP im aktuellen Käseumfeld doch recht gut weggekommen sei.
Mehr Exporte trotz Umsatzrückgang
Der Produktionsrückgang von -2,7 % gegenüber der Vorsaison ist weitaus geringer als bei anderen Schweizer Käsebranchen. Und die Zunahme der Exporte um +12 % sei ein erfreulicher Gegentrend. «Vielleicht liegt es daran, dass die Qualität unseres Produkts stetig gestiegen ist, mit durchschnittlichen Taxationen von fast 20 Punkten, was die Ernsthaftigkeit beweist, mit der unsere Mitglieder die Vorschriften unseres Pflichtenhefts zugunsten der Qualität und der Lebensmittelsicherheit des Produkts befolgen», sagt Monneron.
In einer starken Präsenz in den sozialen Medien sieht der Branchenverband einen Schlüssel zum Erfolg.
Monneron stellte auch die Marketingmassnahmen für die nächste Saison vor. Dazu gehört ein Sponsoring des Lausanne Hockey Clubs, Verkostungen und Präsentationen an verschiedenen Fachveranstaltungen, wie der Olma in St.Gallen, der Sial in Paris oder der Anuga in Köln. Plakat-, Presse- und Radiokampagnen und eine starke Präsenz in den sozialen Medien, sollen diese Promotions-Bemühungen begleiten.
Am 16. August beginnt die neue Saison zur Herstellung des des Vacherin Mont-d'Or AOP und am 21. September wird gefeiert. Das Fest des Vacherin Mont-d'Or AOP findet dieses Jahr in Les Charbonnières statt.




Ich bin seit 60 Jaren ein grosser Liebhaber des Vacherin Mont d‘or! Ich weiss dass der Absatz in den letzten Jahren stagniert hat. Und jetzt dieses Jahr im Dezember 2024 konnte ich bisher weder im Coop noch im Migros, Aldi und Lidl bisher keinen Vacherin kaifen. Es gibt ihn nicht. Was ist denn da los, Ich bin eingach masslos enttäusch von Ihrer Organisation!