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Deshalb befürchtet die EU Engpässe bei Sojaschrot

Den Ergebnissen einer Umfrage zufolge könnte Soja in der EU demnächst knapp werden. Die europäischen Mischfutterhersteller befürchten eine Unterdeckung des Marktes von bis zu 10%. Als Grund werden die strengen Regeln bezüglich der entwaldungsfreien Lieferketten angeführt. 

AgE |

Führt die im kommenden Jahr in Kraft tretende EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) zu Versorgungsengpässen bei Sojaschrot? Das befürchtet zumindest der Europäische Dachverband der Mischfutterhersteller (FEFAC).

Laut den Ergebnissen einer im September präsentierten Mitgliederbefragung könnte der jährliche Bedarf von um die 30 Millionen Tonnen Sojaschrot nach Inkrafttreten der EUDR nicht mehr vollständig durch Bezüge aus Drittländern gedeckt werden. Die Mischfutterhersteller befürchten eine Unterdeckung des Marktes von bis zu 10%.

Verordnung tritt per 2025 in Kraft

Die zusätzlichen Kosten für Sojaschrot, das den Vorschriften der EUDR entspricht, werden von den hiesigen Mischfutterherstellern auf 5% bis 10% respektive zwischen 750 Mio. Euro bis 1,5 Mrd. Euro (rund 700 bis 1’400 Mio. Franken) jährlich geschätzt.

Bekanntermassen soll die Verordnung zum Jahreswechsel in Kraft treten. Mehrere Mitgliedstaaten sowie verschiedene Industriezweige, drängen seit Längerem auf eine Verschiebung um mindestens ein Jahr. Bei Verstössen droht ein Importverbot.

Viele Sojalieferungen könnten wegbrechen

Darüber hinaus hat die FEFAC eine erste qualitative Bewertung des Risikos einer Unterbrechung der EU-Futtermittelversorgungskette von Sojalieferungen für das erste und zweite Quartal 2025 durchgeführt. Demnach besteht ein geringes bis mittleres Risiko von Unterbrechungen bei der Versorgung mit Soja aus den USA und Kanada.

Soja aus Argentinien, Brasilien und Paraguay wird risikomässig als mittel eingestuft. Ein mittleres bis hohes Risiko besteht gemäss der FEFAC bei serbischen, ukrainischen oder EU-Herkünften. Hohe Risiken für Unterbrechungen der Lieferketten werden bei Soja aus Nigeria, Indien sowie China erwartet.

Derweil hat ein Sprecher der EU-Kommission auf Anfrage von AGRA Europe erklärt, dass die Erstellung des Benchmarking-Systems, also die Risikoeinstufung der Länder, nach wie vor noch nicht abgeschlossen sei. «Es ist wichtig, dass die Methodik solide ist und auf objektiven Faktoren beruht», heisst es dazu aus der Brüsseler Behörde. Dies bedeutet, dass neben den Drittstaaten auch alle EU-Staaten in drei Kategorien mit «niedrigem, mittleren oder hohem Risiko» eingestuft werden müssen.

Kaum ersetzbares Futtermittel

Neben dem in der Ernährung etwa von Omnivoren wie Schweinen und Hühnern wichtigem hohen Anteil an essenziellen Aminosäuren, spielt vor allem Sojaextraktionsschrot eine wichtige Rolle bei der Fütterung von hochleistenden Milchkühen.

Entscheidend ist hier vor allem der hohe Anteil des im Pansen nicht abbaubaren Rohproteins (UDXP) - einem Teil des nutzbaren Rohproteins (nXP). Neben Rapsextraktionsschrot sind die UDXP-Gehalte hier vielfach deutlich höher als im Protein vieler Grundfuttermittel oder unverarbeiteter Körnerleguminosen.

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