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Wieso Waldschädlinge aggressiver werden

 

Trockenheit bestimmt darüber mit, ob ein Baum Schädlingsbefall überleben kann. Je mehr Dürreperioden ein Baum erlebt hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass er stirbt, wenn er von Schädlingen befallen wird.

 

Wie eine Studie zeige, habe in den letzten Jahren die Zahl der Nadelwälder in Europa, die direkt oder indirekt durch Insektenbefall abgestorben seien besorgniserregend zugenommen, hiess es am Freitag in einer Mitteilung des Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

 

In der Studie seien in den letzten zehn Jahre Nadelwälder in ganz Europa untersucht worden. Demnach waren Wälder in der Mitte, im Norden und im Südosten des Kontinents am stärksten betroffen. Die Studie wurde von Forschern des Centre for Research on Ecology and Forestry Applications (CREAF) an der der Autonomen Universität Barcelona sowie dem WSL geleitet.

 

Tödlicher Cocktail

 

Klimawandel ermögliche es jedoch, dass selbst Wälder, die sich in ihrer optimalsten Umgebung befinden, von einem Borkenkäferbefall betroffen sein können. Grosse Hitzewellen und damit einhergehende Dürren brächten die Wälder an die Grenze ihrer Widerstandsfähigkeit und setzten sie dem Insektenbefall aus.

 

Dieser «tödliche Cocktail» sei der Auslöser für das Baumsterben aufgrund von Schädlingen in grossen Waldbeständen. «Den Forschungsergebnissen zufolge hängt die Widerstandsfähigkeit eines Waldes gegen den Befall durch diese Insekten fast ausschliesslich von der Trockenheit sowie deren Intensität und Dauer ab», erklärt die Erstautorin Luciana Jaime González.

 

Wälder haben ein Gedächtnis

 

Ausserdem seien die Auswirkungen kumulativ: «Wälder haben ein Gedächtnis, und je mehr Dürreperioden in ihrer Geschichte vorkommen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie von Insekten befallen werden», so González.

 

Die globale Erwärmung begünstige die Vermehrung einiger Waldschädlinge, wie zum Beispiel von Kiefernborkenkäfern der Gattungen Tomicus und Ips, und führe gleichzeitig zu intensiveren Dürreperioden.  «Von den Tausenden untersuchten Bäumen sind fast 30 Prozent von einer Scolytide befallen, das ist die Familie holzbohrender Käfer, die Nadelbäume am häufigsten besiedelt; sechs Prozent sind bereits abgestorben», so González weiter.

 

Noch andere Faktoren

 

Sie nutzen die steigenden Temperaturen, um sich immer öfter pro Jahr fortzupflanzen. «Diese Daten sind sehr wichtig, um Risikokarten zu erstellen und Hot Spots zu identifizieren, in denen hohe Temperaturen und damit verbundene Dürreperioden die Vermehrung von Scolytiden begünstigt und die Stabilität des Waldökosystems gefährden können», sagt Luciana Jaime González.

 

Neben Trockenheit und Temperatur gebe es aber noch andere Faktoren, die Bäume für den Befall durch diese Schädlinge empfänglich machen, wie die Struktur des Waldes und die Zusammensetzung der Baumarten, hiess es weiter.

 

Der Artikel «Klimatische und standortbedingte Faktoren für die Widerstandsfähigkeit von Wäldern gegen Borkenkäferbefall in europäischen Nadelwäldern» erschien laut WSL kürzlich in der Fachzeitschrift «Global Change Biology».

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