Das überregional bekannte landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildungszentrum Plantahof in Landquart GR kann baulich erneuert werden. Den entsprechenden Kredit von 24,5 Millionen Franken genehmigten die Bündner Stimmberechtigen deutlich.
Die Vorlage war unbestritten. Angenommen wurde sie mit 37'735 zu 8673 Stimmen bei 34,2 Prozent Beteiligung. Zur Abstimmung gebracht wurde der Kredit wegen einer Bestimmung über die Ausgabekompetenzen des Kantonsparlaments in der Verfassung. Demnach müssen Beschlüsse des Grossen Rates über neue einmalige Ausgaben von mehr als zehn Millionen Franken obligatorisch dem Stimmvolk unterbreitet werden.
Entspricht nicht mehr heutigen Anforderungen
Baulich erneuert werden mit dem Geld das Tagungszentrum, Bauten mit dem Speisesaal und der Küche sowie die Unterkunft der Lernenden. Die Gebäude entsprechen nach über 40 Jahren Betrieb nicht mehr den heutigen Anforderungen. Sie sollen deshalb abgebrochen werden und Neubauten weichen.
Opposition gegen den Kredit war im Vorfeld der Abstimmung nicht auszumachen. Das Komitee «Ja zur Erneuerung Tagungszentrum Plantahof» setzte sich aus Mitgliedern der BDP, SVP, SP, FDP und CVP zusammen. Für das Komitee war klar: Die Sanierung ist dringend.
Ausbildung wird noch wichtiger
«Für den Bündner Bauernverband hat der Plantahof als Ausbildungszentrum eine sehr grosse Bedeutung. Wir sind angewiesen auf gut ausgebildete Berufsleute, was dank dem Plantahof gewährleistet ist», sagte Thomas Roffler (SVP), Präsident des Bündner Bauernverbandes, zur «Südostschweiz». Er geht davon aus, dass mit der Agrarpolitik 2022+ die Ausbildung noch wichtiger wird.
Auch die SP steht hinter dem Projekt. «Der heutige Plantahof ist nicht mehr auf dem Stand der zeitgemässen Anforderungen und da sind diese Investitionen dringend nötig. Die Landwirtschaft hat im Kanton Graubünden einen enorm hohen Stellenwert», sagte Grossrätin Tina Gartmann-Albin zur Zeitung. Der Plantahof sei heute bereits eine führende landwirtschaftliche Schule. Mit der Sanierung könne sie ihre Position ausbauen, so Gartmann-Albin.
Der Baustart soll im Sommer 2021 erfolgen. Gebaut wird während vier Jahren. «Das spart Kosten», sagte Plantahof-Direktor Peter Küchler gemäss grheute.ch. Die Wurzeln des Plantahofs reichen zurück bis ins Jahr 1811. Heute bildet das landwirtschaftliche Kompetenzzentrum einen Teil der Bündner Kantonsverwaltung. Zugeordnet als Dienststelle ist es dem Departement für Volkswirtschaft und Soziales.
Das landwirtschaftliche Bildungs- und Beratungszentrum Plantahof in Landquart (LBBZ Plantahof) ist als landwirtschaftliche Einrichtung eine Institution von überregionaler Bedeutung. Neben dem Landwirtschaftsbetrieb und der Aus- und Weiterbildung sind auch die Zuchtforschung und Beratung wichtige Tätigkeitsbereiche des LBBZ Plantahof. Durch diese hat sich das LBBZ Plantahof gemäss eigenen Angaben zu einem bedeutenden Tagungszentrum entwickelt.


