Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff lobte in Berlin den Fleiss, die Akribie und die Einsatzbereitschaft der Bauern. Für ihre Produkte sollen sie einen angemessenen Preis lösen können.
Im Rahme der Übergabe der Erntekrone am Dienstag in Berlin, welche er vom Deutschen Bauernverbandes (DBV), des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) und der Deutschen Landjugend (BDL) überreicht erhielt, äusserte sich der Bundespräsident wohlwollend zu den Landwirten.
Grosse Herausforderungen
Wulf sagt vor 300 Gästen, dass die Bauern das Recht hätten, für ihre Produkte einen angemessenen Preis zu lösen. Die Konzentrationvorgänge in der Lebensmittelindustrie und Detailhandel erschwere das Durchsetzen von höheren Preisen.
Die deutschen Landwirte seien innovativ und im Vergleich mit Berufskollegen aus dem Ausland auch sehr fortschrittlich. Die weltweiten Herausforderungen in Sachen Ernährung, Klimaschutz, Bodenschutz oder Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Energieträger könnten nur über Innovationen und Investitionen in die Landwirtschaft gelöst werden. Künftig müsste in der Landwirtschaft aus weniger mehr gemacht werden, dies auch vor dem Hintergrund, dass weltweit heute schon ein Drittel des fruchtbaren Bodens durch Dürren, Wind oder Starkregen verloren gegangen sei, sagte Wulff.
DBV: Nahrungsmittel werden nicht zum Inflationstreiber
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, bilanzierte das äusserst schwierige Erntejahr wie folgt: „Die deutschen Bauern haben eine bescheidene Getreide- und Rapsernte im Vergleich zu den Vorjahren eingefahren, aber Mais, Zuckerrüben, Äpfel und Wein lassen auf eine hervorragende Ernte hoffen.“
Auch wenn einige Preise gestiegen seien, könne die Bevölkerung sicher sein, dass Nahrungsmittel nicht zum Inflationstreiber werden. Bezogen auf den Welttiertag vom 4. Oktober sagte Sonnleitner: „Wir können und wir wollen beim Tierschutz und beim Umweltschutz noch besser werden. Wir müssen – wie es gute bäuerliche Tradition ist – in Generationen denken sowie Verantwortung für Mitgeschöpfe und unsere Umwelt übernehmen. Wir brauchen aber die gesellschaftliche Akzeptanz und Verankerung genauso wie den wirtschaftlichen Erfolg in unseren Betrieben.“