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Deutscher Milchmarkt vor Strukturbruch?

Die fehlende Planungssicherheit bremst Milchproduzenten und Molkereien aus. Das wurde beim Berliner Milchforum deutlich.

Bei einem Fachpressegespräch am Rande der Veranstaltung, die vom Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Milchindustrie-Verband (MIV) organisiert wurde, zeigte sich «DBV-Milchpräsident» Karsten Schmal angesichts des aktuellen Strukturwandels in der Milchviehhaltung besorgt. Dieser habe ein Ausmass angenommen, dass man fast von einem Strukturbruch sprechen müsse.

Nachfrage steigt deutlich

Dessen ungeachtet zeigte sich Schmal optimistisch, was die Zukunft der hiesigen Milchwirtschaft angeht. So seien in den letzten drei Jahren Milchgelder gezahlt worden, die zumindest konventionellen Milchbauern ein gutes Auskommen ermöglicht hätten.

Für unternehmerisch denkende Landwirte biete die Milchproduktion weiterhin gute Zukunftsperspektiven, ist der DBV-Vizepräsident überzeugt. Zwar würden in der öffentlichen Debatte Milchalternativen viel Raum einnehmen. Jedoch steige weltweit die Nachfrage nach Milchprodukten deutlich schneller als das Angebot.

«Wettbewerbsschädliche Energiepreise»

Bei den deutschen Milchviehbetrieben hat Schmal einen grossen Investitionsstau ausgemacht. Um diesen aufzulösen sei es notwendig, regulatorische Hürden abzubauen, um dadurch junge Leute zum Einstieg in die Milcherzeugung zu motivieren. Bei Baukosten von 5 Mio. Euro (4,8 Mio. Fr.) für einen neuen Milchviehstall sei es unter den aktuellen Rahmenbedingungen schwierig, einen Hofnachfolger zu einer solchen Investition zu motivieren.

Auch der MIV-Vorsitzende Detlef Latka konstatierte bei dem Pressegespräch eine geringe Investitionsbereitschaft in Landwirtschaft und Milchindustrie. Neben einer viel zu umfangreichen Bürokratie hat er wettbewerbsschädliche Energiepreise als Investitionsbremse ausgemacht. Latka forderte mit Blick auf die anlaufenden Koalitionsverhandlungen im Bund mehr Planungssicherheit auch für die Milchbranche. Nur so könnten bestehende Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen werden. Nur wenn wieder Investitionen getätigt würden, könne sich Deutschland als starker Player am europäischen und globalen Milchmarkt behaupten.

Kommentare (1)

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  • Johann | 05.06.2025
    Immer noch die selben Reden, wie seit 50 Jahren! Von wegen es lohne sich bei diesen Milchauszahlungspreisen einen neuen Stall zu bauen. Jeder der heute baut und nur das Milchgeld hat zahlt lebenslänglich zurück. Wenn einer dies schafft, dann ist der Stall wieder alt und wieder kein Geld verdient. Jeder Neubau in diesen Zeiten verschafft nur Zeit um die Milch nach den immer wieder neuesten Regeln verkaufen zu können.
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