Die deutschen Schlacht- und Zerlegebetriebe haben im vergangen Jahr erneut mehr Fleisch produziert. Die Bedeutung von Geflügel wächst weiter.
Wie das Statistische Bundesamt am Montag voriger Woche auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte, stieg die gewerbliche Fleischerzeugung 2011 auf 8,18 Mio t, womit das Rekordergebnis des Vorjahres um 119 000 t oder 1,5 % übertroffen wurde. Allerdings hat sich das Wachstumstempo abgeschwächt; 2010 hatte die Fleischerzeugung noch um 3,9 % zugelegt. Maßgeblichen Anteil am Branchenwachstum hatte einmal mehr die expansive Entwicklung des Schweinemarktes.
Den Wiesbadener Statistikern zufolge kamen im vergangenen Jahr 59,3 Millionen Schweine an den Haken, was gegenüber 2010 einem Zuwachs von 1,5 % oder 877 000 Tieren entsprach. Weil die Schweine mit mehr Speck auf den Rippen abgeliefert wurden, stieg die gewerbliche Fleischerzeugung mit 2,0 % auf 5,58 Mio t noch etwas stärker als die Schlachtzahlen. Der Expansionskurs der Geflügelproduktion setzte sich laut Statistischem Bundesamt 2011 ebenfalls fort.
Die Geflügelfleischerzeugung stieg im vergangenen Jahr um 3,1 % auf 1,42 Mio t. Verantwortlich dafür war allein das Plus von 6,3 % bei den Jungmasthühnern; die Erzeugung von Truthühnern und Enten fiel dagegen kleiner als im Vorjahr aus.
An Boden verloren hat 2011 erneut die Produktion von Rind- und Kalbfleisch; deren gewerblicher Fleischanfall verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 32 100 t oder 2,7 % auf 1,16 Mio t. Dazu trugen maßgeblich die rückläufigen Schlachtzahlen beim Großvieh bei. Mit 1,49 Millionen Ochsen und Bullen fiel das Angebot hier fast 5 % kleiner als im Vorjahr aus, während die Kuhschlachtungen um 2,4 % auf 1,3 Millionen Stück sanken. Zugenommen hat dagegen 2011 die Produktion von Kalb- und Jungrinderfleisch, die zusammengenommen um fast 20 % auf 52 300 t anwuchs. Eine höhere Erzeugung meldete das Wiesbadener Statistikamt auch für Schaf- und Lammfleisch; in diesem Bereich stieg die Produktion um 14,7 % auf 20 700 t.