In einer Rinderherde im ostdeutschen Stendal ist Milzbrand ausgebrochen. Wie das Landwirtschaftsministerium in Magdeburg vergangene Woche mitteilte, wurde eine entsprechende Diagnose des Landesamtes für Verbraucher-schutz vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) in
Jena bestätigt.
In der Mutterkuh-Herde seien bis zum Nachmittag des 13. Juli zehn Tiere an der Infektionskrankheit verendet. Zudem habe man festgestellt, dass eins der toten Tiere in die Elbe gelangt sei. Der Kadaver sei zwischenzeitlich allerdings am Elbufer im brandenburgischen Prignitz aufgefunden und geborgen worden.
Nach Angaben des Agrarressorts konnte die Herkunft der Krankheitserreger bisher nicht festgestellt werden. Da die Sporen im Boden Jahrzehnte überleben könnten, werde geprüft, ob die betroffene Weidefläche ein sogenannter Wasenplatz gewesen sei, auf dem man in der Vergangenheit verendete Tiere begraben habe.
Laut Agrarressort leitete der zuständige Landkreis sofort alle erforderlichen Massnahmen ein. Dazu gehören die Sperre des Bestandes, Handelsverbot, Beschränkung des Personenverkehrs und die Meldung im Tierseuchenachrichtensystem. Weil aber der letzte Fall sechs Tage zurück liegt und die Inkubationszeit nur drei bis fünf Tage beträgt, wird nicht von weiteren Fällen ausgegangen, schreibt Agrarzeitung Online.
Milzbrand ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Bacillus anthracis verursacht wird und meist Paarhufer befällt. Auch Menschen können erkranken, wenn sie einer hohen Sporendosis ausgesetzt sind. In Jahren mit extrem hohen Niederschlagsmengen muss mit vermehrten
Krankheitsfällen gerechnet werden. Die letzten Fälle in Deutschland traten 2009 in Bayern auf.


