Bild: Christof Sonderegger
Die sogenannte Wachstumsschwelle der landwirtschaft-lichen Betriebe in Deutschland, unterhalb derer die Zahl der Unternehmen ab- und oberhalb derer ihre Zahl zunimmt, liegt mittlerweile bei 100 ha. Dies teilte der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) am vergangenen Donnerstag mit.
Danach wirtschafteten 2010 deutschlandweit rund 33’600 Bauernhöfe auf einem mindestens 100 ha grossen Areal. Dies waren 1’900 Betriebe oder fast 6 % mehr als 2007. Zusammen verfügten diese Agrarunternehmen über 55 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Flächen (LF) in Deutschland.
Insgesamt gab es nach Angaben des Landesbauernverbandes 2010 noch 300’800 landwirtschaftliche Unternehmen, die zusammen rund 16,8 Mio. ha bewirtschafteten. Innerhalb von drei Jahren haben damit 20’800 bäuerliche Betriebe ihre Existenz aufgegeben, was einer jährlichen Abnahmerate von 2,2 % entsprach.
Der Strukturwandel hat sich nach Einschätzung des RLV jedoch etwas abgeschwächt, denn in den zehn Jahren zuvor wurden jährlich jeweils 3% der Betriebe aus der Produktion genommen.
Die durchschnittliche Flächenausstattung der Betriebe lag 2010 nach Verbandsangaben bei rund 56 ha (LF). Drei Jahre zuvor verfügten die Bauern im Schnitt über 52 ha. Bei regionaler Betrachtung war sowohl in West- als auch in Ostdeutschland ein deutliches Nord-Süd-Gefälle der Betriebsgrössen festzustellen. Die Flächenausstattung allein erlaube jedoch keine Aussage über die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit, die auch bei geringem Produktionsareal etwa durch den Anbau von Sonderkulturen oder durch eine intensive Tierproduktion gegeben sein könne, erläuterte der RLV.
