Im letzten Jahr wurden in der Schweiz 2203 Traktoren neu in Verkehr gesetzt. Das entspricht einem Minus von 13,1 Prozent oder 333 Traktoren. Erstmals unter den Top 3 ist die Marke Deutz-Fahr platziert.
Die Schweizer Bauern haben im letzten Jahr weniger Traktoren gekauft als ein Jahr zuvor. Wie aus der aktuellen Statistik des Schweizerischen Landmaschinen-Verbandes SLV hervorgeht, wurden in der Schweiz von Januar bis Dezember insgesamt 2203 Traktoren neu in Verkehr gesetzt. Das sind 333 Traktoren oder 13,1 Prozent weniger als im Jahr 2015.
Realisitsches Niveau
Damals wurden die Traktoren durch die Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses auf einen Schlag bis zu 10'000 Franken günstiger. «Diese Situation hat die Traktorenverkäufe entsprechend angekurbelt», sagt Daniel Bernhard, Geschäftsführer der Robert Aebi Landtechnik AG und beim SLV zuständig für die Fachgruppe Traktoren. Durch die getätigten Vorinvestitionen sei der Rückgang jetzt entsprechend hoch.
Nun sei die Branche wieder auf dem Zulassungsniveau angelangt, das für den Schweizer Markt realistisch sei. Einfluss auf das Investitionsverhalten nach neuen Traktoren habe auch der Milchpreis. Ist dieser tief, halten sich die Milchbauern zurück und würden anstehende Anschaffungen hinausschieben. Eine Prognose für das laufende Jahr sei schwierig. «Wir rechnen mit rund 2000 bis 2200 Traktoren», sagt Bernhard.
John Deere verliert deutlich
Die Marke Fendt belegt mit 386 Traktoren (–41 Traktoren) zum zweiten Mal in Folge Rang eins. Zwar musste Fendt im letzten Jahr einen Rückgang von 41 Traktoren oder 9,6 Prozent hinnehmen, insgesamt stieg aber der Marktanteil des Herstellers von 16,8 Prozent 2015 auf 17,5 Prozent 2016 an. New Holland liegt mit 303 Traktoren und einem Marktanteil von 13,8 Prozent wie schon im Vorjahr auf Rang zwei.
Von Rang drei auf Rang vier abgerutscht ist die Marke John Deere, die mit einem Minus von 147 Traktoren den grössten Rückgang hinnehmen musste. Profitieren davon konnte die Marke Deutz-Fahr, die mit 250 Traktoren erstmals überhaupt den dritten Rang in der Schweiz belegt. «Mit ein Grund für diesen dritten Rang ist, dass wir das grösste Modellangebot an Traktoren anbieten können», sagt Karl Tanner, Verkaufsleiter der Same Deutz-Fahr Schweiz AG.
Die meisten Traktormarken mussten 2016 ein Minus hinnehmen. Zulegen konnten etwa Steyr (+46 Traktoren), Case IH (+18), Valtra (+17) und auch Sepp Knüsel mit seinem Rigitrac (+8).
Alle vier erstplatzierten Traktormarken mussten 2016 mehr oder weniger starke Rückgänge hinnehmen. Wie schon im letzten Jahr belegen Fendt und New Holland die Ränge eins und zwei. Neu auf Rang drei ist Deutz-Fahr, die von der Marktschwäche von John Deere profitieren kann. Zwei Marken, die ebenfalls stark Federn lassen mussten, sind Massey Ferguson und Claas. Stabil blieben in etwa Kubota, Lindner, Zetor sowie McCormick und Landini.
Betrachtet man die Zulassungs-Zahlen nach Konzernen, steht Agco mit 592 Traktoren knapp vor Case New Holland CNH mit 577 Traktoren knapp auf Rang eins.