Von Algerien nach Paris: «La vache» erzählt die Abenteuer eines Bauern mit seiner Kuh. Ein Film mit Witz und Herz. Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Auf «La vache» trifft der vielzitierte Vers des deutschen Dichters Matthias Claudius bestens zu.
Erzählt wird die Geschichte von Fatah, der sich mit seiner Kuh auf den Weg von Algerien nach Paris macht. Sein Ziel: die berühmte Landwirtschaftsmesse, auf der alljährlich die prächtigsten Zuchttiere präsentiert und prämiert werden. Die Reise ist voller Hindernisse und Abenteuer.
Nur das Beste für Jacqueline
Fatah liebt seine Kuh über alles. Nur das Beste ist gut genug für Jacqueline. In seinem algerischen Dorf macht man sich deswegen schon über ihn lustig, auch seiner Frau wird seine Kuh-Liebe langsam zu viel. Doch Fatah (Fatsah Bouyahmed) hat einen Traum: Er will mit Jacqueline am Salon de l'agriculture teilnehmen, auf dem die schönsten Zuchttiere ausgezeichnet werden. Als er eines Tages eine Einladung erhält, traut er seinen Augen nicht. Nur: Die Kosten für die Reise muss er selbst tragen.
Der Dorfrat beschliesst, ihm die Überfahrt nach Marseille zu bezahlen. Danach soll sein Schwager (Jamel Debbouze) ihm weiterhelfen. Doch in Marseille verschliesst ihm Hassan die Tür. Er will nicht, dass man erfährt, dass er mit einer Französin verheiratet ist. Und so macht sich Fatah allein mit Jacqueline in Richtung Metropole auf.
Köstlicher Feel-Good-Movie
Mit «La vache» hat Mohamed Hamidi ein köstliches Feel-Good-Movie gedreht. Hamidi ist selbst algerischer Abstammung und hat mit Fatah einen Protagonisten ohne jegliche Vorurteile entworfen. Fatsah Bouyahmed in der Rolle des Fatah ist eine wahre Offenbarung.
Mit seiner offenen Art und seiner guten Laune findet Fatah überall Freunde, die ihm auf seiner Reise voller Stolpersteine helfen. Ein depressiver Adliger (Lambert Wilson) löst ihn mit einer Kaution aus dem Gefängnis aus, und selbst sein verhasster Schwager Hassan kommt ihm letztendlich zu Hilfe.
Viel Witz und Humor
Fatah kommt sogar ins Fernsehen. Seine Internet-Fangemeinde wächst täglich. Nur seine Frau kann sich über die Abenteuer ihres Mannes nicht freuen: Sie bekam ein Foto in die Hände, auf dem Fatah eine fremde Frau küsst.
«La vache» ist der zweite Film des 43-jährigen Regisseurs. Mit viel Witz und Humor hat er ein Thema verarbeitet, das heute mehr denn je aktuell ist: Die Angst und Voreingenommenheit vor dem Anderen. Seine Komödie zeigt, wie eine Gesellschaft mit Menschen sein könnte, die offen und ohne Vorurteile aufeinander zugehen.
Deutschschweizer Kinostart ist der 14. Juli 2016.