Seit über 50 Jahren werden in der Schweiz Landmaschinen von Pöttinger verkauft. Turbulent war das Jahr 2003. Damals musste auf die Schnelle eine neue Vertriebslösung für den Schweizer Markt gefunden werden.
«Wir haben allen Grund zum Feiern», sagte Hanspeter Hitz in Brunegg AG. Der Geschäftsführer der Pöttinger AG Schweiz mit Sitz in Birmenstorf im Kanton Aargau hat die Schweizer Pöttinger-Händler diese Woche zur Jubiläumsfeier in die Vianco-Arena eingeladen.
Zehn Jahre sind es her, seit die österreichische Firma Pöttinger aus Grieskirchen in der Schweiz eine eigene Vertriebsgesellschaft gegründet hat. Dass es die Firma heute gebe, sei keine Selbstverständlichkeit, viel Engagement und Voraussicht seien damals bei der Gründung im Jahre 2003 nötig gewesen, sagte Hitz rückblickend. Hitz hat im Jahr 2009 die Geschäftsführung von Ruedi Stöckli übernommen.
Der 7. Juli 2003
Ruedi Stöckli, von vielen auch Mister Pöttinger genannt, hat die Geschicke von Pöttinger in der Schweiz über 35 Jahre erfolgreich gelenkt. Turbulent ging es für ihn und sein Verkaufsteam im Jahre 2003 zu und her, als die damalige Pöttinger-Importfirma, die Rapid Schweiz AG, aufgelöst wurde und von der Bildfläche verschwand. «Die Ereignisse überstürzten sich geradezu», sagte Ruedi Stöckli in seiner Rückschau.
Am Montag, 7. Juli 2003, um 6 Uhr morgens gaben die Verantwortlichen von Rapid das Ende der Rapid Schweiz AG bekannt. «Wir mussten für Pöttinger in der Schweiz innert kürzester Frist eine neue Lösung finden». Schnell sei entschieden worden, dass für die Futtererntetechnik eine eigene Vertriebsfirma entstehen soll. Die Betreuung der Pöttinger-Ackerbaumaschinen wurde nach Ersigen BE an die Firma Althaus AG übergeben.
Für die Futtererntemaschinen sind die Verantwortlichen nach einer intensiven Suche im aargauischen Birmenstorf fündig geworden. Noch am 11. September 2003 wurde die Pöttinger AG Schweiz gegründet und die noch auf dem Rapid-Areal stehenden Maschinen von Dietikon nach Birmenstorf transportiert.
Erster offizieller Arbeitstag sowie die Eröffnung war am 1. Oktober 2003, etwas später folgte die erste Herbstmesse. Die findet seither jährlich statt. «Der Neustart ist schlussendlich mit einer grossen Kraftanstrengung gelungen», so Ruedi Stöckli, der heute Verwaltungsratspräsident der Pöttinger AG Schweiz ist.
Sehr gute Position
Seit den 70er-Jahren hat sich Pöttinger hierzulande einen Namen gemacht. Viele Ideen und Entwicklungen kamen immer auch aus der Schweiz. Dass die Gründung einer eigenen Vertriebsgesellschaft ein zusätzlicher Erfolg war, zeigte Hanspeter Hitz auf. «In den letzten zehn Jahren hat Pöttinger in der Schweiz über 14'700 Maschinen verkauft». Im Grünland sei man die Nummer 1 in der Schweiz. Jeder zweite Ladewagen und jede dritte in der Schweiz verkaufte Grünlandmaschine stamme von Pöttinger, sagte der heutige Geschäftsführer.
Stark verwurzelt
Grüsse aus Grieskirchen überbrachte beim Jubiläum Heinz Pöttinger, der mit seinem Bruder das über 140-jährige Familienunternehmen leitet. «Pöttinger ist in der Schweiz sehr stark verwurzelt», sagte Heinz Pöttinger vor den Gästen. Er betonte, dass die Firma auch in Zukunft selbstständig bleiben wird. Das Unternehmen hat den Umsatz in den letzten zehn Jahren auf heute 303 Millionen Euro verdreifacht. Tätig ist Pöttinger in 56 Ländern. Mit Ladewagen ist der Hersteller weltweit Marktführer. Die Entwicklung von Ladewagen hat Pöttinger vor 50 Jahren mit dem Kurier begonnen, der auch bei uns grossen Anklang fand. Bis 1970 wurden in der Schweiz über 1000 Kurier-Ladewagen verkauft. röt



