Im letzten Jahr gingen die Traktorenzulassungen in der Schweiz um 11,2 Prozent auf 2386 Traktoren zurück. Damit hat sich der Schweizer Traktorenmarkt wieder normalisiert. Die Euro-Euphorie ist definitiv vorbei.
Neue Traktoren sind in der Schweiz nach wie vor gefragt. Allerdings nicht mehr dermassen wie in den Jahren 2011 und 2012. Damals stiegen die Zulassungen infolge des tiefen Eurokurses auf über 2600 Traktoren an. Der markante Anstieg bei den Neuzulassungen aufgrund der Euro-Rabatte und Sonderkonditionen ist nun aber definitiv vorbei: denn von Januar bis Dezember 2013 sanken die Neuzulassungen in der Schweiz laut Schweizerischem Landmaschinen-Verband SLV um 300 Traktoren oder 11,2 Prozent auf 2386 Fahrzeuge. «Der Traktorenmarkt hat sich damit wieder auf das Niveau vor der Euro-Euphorie normalisiert», sagt SLV-Präsident Jürg Minger.
Weitere Beruhigung
Insgesamt seien die Traktorenhändler für dieses Jahr zuversichtlich. Das gelte im Übrigen für die ganze Landmaschinenbranche. Dies, trotz dem wie immer hart geführten Preiskampf an der Verkaufsfront. Für dieses Jahr erwartet der Geschäftsführer der Bucher Landtechnik AG eine weitere Beruhigung im Traktorenmarkt.
«Die Zulassungen werden sich in den nächsten Jahren zwischen 2200 und 2300 Traktoren bewegen», prognostiziert Minger. Ihren Schatten wirft auch die im November stattfindende Agrama voraus. Erfahrungsgemäss sei es im Vorfeld der Landmaschinenmesse eher ruhig. Viele Bauern würden jeweils die Agrama abwarten und sich erst nach der Messe für eine Investition entscheiden.
Fast alle haben verloren
Weiter am Zunehmen sei der Leistungsbedarf. Zwar werde die Klasse von 80 bis 100 PS in der Schweiz nach wie vor am besten verkauft, am stärksten steige aber die Nachfrage bei Traktoren im über 120-PS-Bereich. In diesem Segment würden sich viele Bauern und Lohnunternehmer für Traktoren mit modernster Technik entscheiden. Gefragt seien in diesem Fall Stufenlosgetriebe und Management-Systeme.
Mit Ausnahme von Claas, Kubota und Lindner mussten im letzten Jahr alle Traktorenmarken ein Minus hinnehmen. Nach wie vor auf den Spitzenrängen positionieren sich die Marken New Holland, John Deere und Fendt. Rückläufig war im letzten Jahr auch der Markt bei den Bergmaschinen. Transporter wurden 196 neu in Verkehr gesetzt. Das entspricht einem Minus von 5,8 Prozent. Der Markt für Zweiachsmäher ging um 6,8 Prozent auf 313 Maschinen zurück.