Der Antibiotikaeinsatz in der Kälbermast ist hoch. So werden auf vielen Mastbetrieben die Tränker nach dem Einstallen mit Antibiotika behandelt. Dies, weil die Kälber oft nicht nur von einem einzelnen Geburtsbetrieb stammen.
Stattdessen werden sie durch den Handel von verschiedenen Bauernhöfen zusammengeführt, möglicherweise noch auf einem Sammelplatz abgeladen, umverteilt und erst dann in den Mastbetrieb gefahren. Dieser Transportstress ist ein wesentlicher Risikofaktor unter anderem für Lungenerkrankungen.
Verbrauch ging zurück
Im Oktober erschien der jüngste Bericht zum Antibiotikaverbrauch in der Veterinärmedizin. Dieser beleuchtete das Jahr 2023. Darin steht: «Besonders beim Milchvieh und in der Kälbermast müssen Ansätze entwickelt werden, die den Antibiotikaverbrauch senken, ohne die Tiergesundheit und das Tierwohl zu gefährden.» Zwar gingen laut dem Bericht die eingesetzten Wirkstoffmengen bei den Mastkälbern und -rindern im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozent zurück, dennoch wurden in dieser Kategorie die mit Abstand grössten Wirkstoffmengen eingesetzt.
Mit dem Ziel, die Kälbergesundheit zu verbessern, wurde 2017 das mittlerweile abgeschlossene Ressourcenprojekt Kälbergesundheitsdienst (KGD) lanciert sowie der gleichnamige Verein gegründet. Der gewünschte Durchbruch blieb jedoch aus. An der letzten Delegiertenversammlung des Vereins Kälbergesundheitsdienst vor einem Jahr sagte KGD-Präsident Fredi Siegrist: «Wir konnten die Branche nicht einen, und das Problem des hohen Antibiotikaverbrauchs besteht immer noch.»
Kosten werden aufgeteilt
Weiter formierte sich nach einem runden Tisch im Frühling 2023 die Taskforce «Kälber in der Schweiz: Perspektiven 2030», um ebenfalls die Antibiotikaproblematik anzugehen. Das mit Vertretern der Geburtsbetriebe, des Handels, der Mastbetriebe, der Tierärzteschaft, des Bundes sowie der Abnehmer. Nun scheint es, dass die Branche langsam zu einem Konsens kommt in Bezug auf die Impfung gegen die Rindergrippe – bestehend aus zwei Dosen.
Diese soll nämlich für Handelstränker resp. für Tränker, die vor dem 57. Lebenstag verstellt werden, obligatorisch werden. Auch ist mittlerweile klar, wer die Kosten trägt: Die Geburtsbetriebe bezahlen die erste Impfung und die Mastbetriebe die zweite.
Dreijährige Pilotphase
Um die Kälberimpfung verbindlich zu regeln, sollen die Richtlinien des Qualitätssicherungsprogramms QM Schweizer Fleisch, das vom Schweizer Bauernverband (SBV) betreut wird, angepasst werden. Darüber wird aber erst Ende Januar definitiv entschieden, und entsprechend zugeknöpft geben sich die um eine Stellungnahme angefragten Organisationen Swiss Beef, die Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR) und der Schweizer Kälbermästerverband (SKMV).
Weiter ist laut Informationen aus der Branche erst eine dreijährige Pilotphase vorgesehen, um zu untersuchen, ob der Antibiotikaeinsatz auch wirklich gesenkt werden kann mittels Impfung der Kälber.
Alle gefordert, heisst es
«Falls das nicht der Fall ist, wird die Pflicht wieder aufgehoben resp. eine Weiterführung wäre den Geburtsbetrieben nicht zu erklären», heisst es vonseiten der Schweizer Milchproduzenten (SMP). Es seien alle in der Wertschöpfungskette gefordert, nicht nur die Geburtsbetriebe – insbesondere auch die Mäster und der Handel.
Um eine deutliche Antibiotikareduktion zu erzielen, müssten also auch allfällige standardmässig und prophylaktisch verabreichten Antibiotika auf den Mastbetrieben angepasst werden.
Vorbeugen
Die kleinen Kälber zu impfen, um den Antibiotikaeinsatz zu senken, ist nur ein Teil der Lösung. Wichtig ist auch, dass die Tiere über ein gutes Immunsystem verfügen. Dafür müssen die Kälber nach der Geburt erst mit genügend Kolostrum und dann allgemein mit ausreichend Milch versorgt werden. Um Atemwegserkrankungen vorzubeugen, braucht es weiter eine gute Luftqualität im Stall. bki
Auch vorbeugen mit guter Mineralstoffversorgung während Trächtigkeit. Kalb nach Geburt homöopathisch behandeln, dann geht's ohne Impfung und Antibiotka.
...was definitiv nicht stimmt. Intranasale Impfstoffe enthalten keine adjuvans..., also...immer zuerst denken, dann schreiben!
Den Milchpulver ist auch nicht gratis
Alles ok wenn mann es den auch selber machen darf, der Tierarzt ist bei unseren 40 Kühen max 7- 10 mal im Jahr auf dem Betrieb, sonst wird es dan 20- 30x
Impfe schon lange meine Tiere habe Mutterkühe und die Kälber bleiben von Geburt bis zur Schlachtung bei mir im stall.
Werden 2 mal geimpft