/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

«Die Kuh ist kein Höhlenbewohner»

Um nachhaltige Fehler beim Bau eines Rindviehstalls zu vermeiden, gab die Firma Krieger anlässlich ihrer Baufachtagung in Walenstadt umfassende Informationen zum Thema. Sie bot auch einen Kuhflüsterer auf.

Katrin Wetzig |

 

 

Um nachhaltige Fehler beim Bau eines Rindviehstalls zu vermeiden, gab die Firma Krieger anlässlich ihrer Baufachtagung in Walenstadt umfassende Informationen zum Thema. Sie bot auch einen Kuhflüsterer auf.

Nach einer kurzen Firmenpräsentation der Firma Krieger Planung und Stalleinrichtung gab es für die rund 40 Interessierten aus der Region gleich vier Fachreferate, die Bauwilligen sicher ein paar für sie neue, aber äusserst nützliche Aspekte für die Planung und Realisation ihres neuen Rindviehstalls aufzeigte. So referierte Franz Blöchlinger , Tierschutzbeauftragter des Kantons St.Gallen, zum Tierschutzgesetz 2013 und den daraus erwachsenden Folgen für den Landwirt. Philippe Stäuble vom landwirtschaftlichen Zentrum in St.Gallen widmete der Finanzierung solcher Gebäudlichkeiten einige grundlegende Gedanken.

Bäuerinnen einbeziehen

Pius Bucher, Projektleiter der Krieger AG, ermutigte dazu, nebst dem eigenem Fachwissen auch Fachstellen wie Tierärzte, Rindviehhalter und Stallbauer zu kontaktieren. Als Kontrollinstanz sei zudem die «Denkerin» und oft auch Buchhalterin im Hintergrund, die Bäuerin, sehr wichtig bei der Entscheidungsfindung.

Die Produktionsart und das Raumprogramm ist entscheidend. Nährstoffbilanzberechnung, Massaufnahme der bestehenden Gebäude, Geländeaufnahmen, Jauchengrubenberechnungen und Grobkostenabschätzung, alle diese Punkte gehören zum Vorprojekt. Mindestabstände sind zu beachten, und die Ammoniakberechnung steht an. Die Besichtigung von vergleichbaren Projekten kann wichtige Impulse geben. Neben der Kostenschätzung und der Planung von Eigenleistungen gelte es nachfolgend, die Finanzierung abzuklären und bei Kreditkasse, Raumplanungs- und Landwirtschaftsamt Vorabklärungen einzuholen.

Für die Baueingabe sind ein Baugesuchsformular auszufüllen und verschiedene Pläne wie Baueingabe- und Kanalisationsplan einzubringen.  Eine genaue Ausschreibung der Arbeitsgattungen erleichtert das Vergleichen der Offerten. Eine korrekte Koordination vereinfacht den Bauablauf. Unternehmerrechnungen sind zu kontrollieren. Die Abnahme der Arbeiten steht vor der Schlussabrechnung auf dem Plan – dann sollten es die Kühe im neuen Stall besser haben.

Tierwohl fördert Leistung

Was darunter zu verstehen ist, das verdeutlichte «Kuhflüsterer» Christian Manser, der bei seinem Vortrag mit seiner humorvollen Art die Lacher auf seiner Seite hatte. So wie Menschen mehr leisteten, wenn es ihnen gutgehe, so sei das Tierwohl im Stall massgeblich für den Erfolg. Die schwächsten Kühe seien die wichtigsten dabei, betonte Manser, nämlich kalbende und lahmende. Sie brauchen genügend Platz (nicht nur) in der Liegbox, ausserdem frische Luft, Licht, Wasser, Futter und Ruhe. «Die Kuh ist schliesslich kein Höhlenbewohner», sagte Manser.

Eine Baubetrachtung aus der Sicht des Tieres lohnt sich. Eine Abkalbebox, die im Liegen keinen Sichtkontakt zur Herde ermöglicht, sorgt dafür, dass das Tier nicht abliegt. Gute Luft in Nasenhöhe ist nötig. Mängel im Liegebereich, aber auch Gesundheitsstörungen sieht der Fachmann an geschwollenen Sprunggelenken und an Abschürfungen. Um problemlos aufstehen zu können, braucht das Tier vorne genügend Platz, um aufzuschwingen. Zu niedrige Nackenbügel sind hinderlich. Sägemehl am Boden schmirgelt die Haut auf.

Die ideale Unterlage

Wer Stroh sparen wolle, müsse einfach Kühe abschaffen, empfahl Christian Manser und sorgte so erneut für Gelächter. Die beste Unterlage  entsteht aus 50kg Stroh, 200kg Kalk und 100l Wasser. Sie sei zudem äusserst pflegeleicht. Jede Stunde, die eine Kuh länger liege, bedeute 1kg Milch mehr. Sonnenlicht  ist im Stall dabei förderlich. Der Futtertisch muss erreichbar sein, ohne dass das Tier sich an der Einrichtung Druckstellen einfängt. Alles in allem sei es wichtig, die Baufehler nur auf dem Papier zu machen, denn nur dort könne man noch etwas ändern.

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Habt Ihr euren Mais geerntet?

    • Ja:
      33.51%
    • Nein:
      37.22%
    • Teilweise:
      22.62%
    • Habe keinen Mais:
      6.64%

    Teilnehmer insgesamt: 1671

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?