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«Die Kuhglocke gehört zu unserem Kulturgut»

Lucas Berger ist Küchenchef in Zürich und Gründer der Facebook-Seite «Pro Kuhglocke». Die Gruppe wurde vor 12 Tagen als Gegenreaktion auf die Facebook-Seite «Kuhglocken out» lanciert und umfasst bereits über 16000 Mitglieder.

Interview: Anja Tschannen |

 

 

Lucas Berger ist Küchenchef in Zürich und Gründer der Facebook-Seite «Pro Kuhglocke». Die Gruppe wurde vor 12 Tagen als Gegenreaktion auf die Facebook-Seite «Kuhglocken out» lanciert und umfasst bereits über 16000 Mitglieder.

«Schweizer Bauer»: Warum engagieren Sie sich für Kuhglocken?
Lucas Berger: Ich habe die Geschichte mit der Seite «Kuhglocken out» zuerst nur nebensächlich verfolgt und mich etwas eingelesen. Es kann nicht sein, dass man wegen so etwas Kleinem eine solche Plattform erhält und eine so grosse Sache daraus machen kann. Deshalb habe ich als Gegenreaktion die Seite «Pro Kuhglocke» lanciert. Ich stehe hinter der Kultur der Schweiz und bin nicht bereit, zu akzeptieren, dass jemand einfach so darauf herumhackt.

Was haben Sie für einen persönlichen Bezug zu Kuhglocken?
Als Kind bin ich viel auf Bauernhöfen helfen gegangen und war im Landdienst. Und ich habe dort den Bezug zum Land und zum  Bauern erfahren dürfen. Den Bezug zur Kuhglocke habe ich natürlich auch auf der Alp, wenn man die Kühe sieht und das Läuten der Glocken hört.

Wie stehen Sie zu dem tierschützerischen Argument zum Thema Kuhglocke?
Ich vertrete selbstverständlich auch jedes vernünftiges Argument des Tierschutzes. Ich stehe ganz klar hinter dem Schweizer Tierschutz, er ist sehr wichtig. Vor allem in der heutigen Zeit, in der vieles nur noch auf Leistung getrimmt ist und dementsprechend das Tierwohl darunter leiden kann. Beim tierschützerischen Aspekt geht es aber, so wie ich das verstanden habe, um die riesigen Glocken, und diese trägt die Kuh ja nicht 365 Tage im Jahr. Wenn man das Tragen von normalen Glocken auf den Mensch bezieht, wäre es so, als würde man eine Halskette tragen.

Haben Sie Verständnis für Leute, die sich über den Lärm von Kuhglocken stören?
Das ist eine gute Frage. Es gibt ja zwei Möglichkeiten. Entweder man wächst mit Kuhglocken auf, und dann ist es im Normalfall kein Problem, dann gehören die Glocken einfach dazu. Oder die zweite Variante ist, man zieht irgendwohin, wo es in der Nachbarschaft Kuhglocken gibt. Wenn man neben einer Weide wohnt, dann kann es eben sein, dass dort Tiere grasen, die eine Glocke tragen. Darüber muss man sich vorgängig informieren. Dasselbe gilt, wenn man neben einen Kirchturm zieht, da muss man damit rechnen, dass die Glocke ab und zu schlägt.

Was sind Ihre Ziele mit der Facebook-Seite?
Das Ziel ist, dass man den Kuhglockengegnern klarmachen kann, dass ihre Aktivitäten gegen die Kuhglocke nicht einfach so hingenommen werden. Es gibt sehr viele Leute, die einen Bezug zur Schweiz und zu den Kuhglocken haben, und das wird damit deutlich aufgezeigt. Auch der Tourist bekommt von der Schweiz das Bild mit der Kuhglocke als Kulturgut vermittelt.

Wie wird es weitergehen?
Wie ich das Ganze in eine Richtung lenken kann, darüber mache ich mir im Moment auch meine Gedanken. Ich bin natürlich vom Erfolg der Seite selber überrumpelt worden.

Was können Sie zum bisherigen Erfolg der Seite sagen?
Es ist schön, dass man in der heutigen Zeit wieder über die Schweiz, ihre Kultur und ihre Traditionen spricht. Es hat schon lange nicht mehr eine so intensive Diskussion stattgefunden. Meiner Meinung nach ist es wirklich Zeit, diese Diskussion zu führen und wieder einmal ein wenig auf den Boden hinunterzukommen und als Schweizer unsere Kultur zu verteidigen.

www.facebook.com/Kuhglocken

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