Hanspeter Bachofen aus Fehraltorf ZH nahm ein Stück Land unter den Pflug, welches eigentlich als Pferderennbahn dient. Das verärgerte Reitverein und Gemeinde.
Über die Festtage und den Jahreswechsel publizieren wir spannende Berichte der vergangenen Monate. Dieser Artikel erschien erstmals am 18. November 2021.
Der Aufschrei in den Medien letzte Woche war gross: «Generationenstreit gefährdet Pferderennen», «Der grosse Fehraltorf-Schock» und «Osterrennen Fehraltorf vor dem Aus».
Nach 75 Jahren umgepflügt
Einige Tage später hat sich die Lage etwas beruhigt. Geblieben ist das etwa fussballplatzgrosse Stück Land, seit wenigen Tagen ungewohnt braun anzusehen, nicht mehr grün, so wie es 75 Jahre lang war. «Ich habe es umgepflügt und Winterweizen angesät», erklärt Hanspeter Bachofen, dem es gehört.
Auslöser war für ihn allerdings kein Generationenstreit: Weil er andernorts Land abtreten musste, hatte er sich entschlossen, dieses Stück zwischen Bahngleis und Reittribüne wieder zu bewirtschaften. Damit fehlt etwa ein Viertel des Bodens, auf dem die Rennen jeweils ausgetragen wurden. Diese, so meinen die Organisatoren, könnten nun nicht mehr durchgeführt werden.
Minderes Land angeboten
Ein schriftlicher Vertrag mit dem Reitverein, der die Osterrennen jeweils organisiert, bestand nicht. Aber natürlich war auch ihm klar, dass seiner Entscheidung Reaktionen folgen würden. Unappetitlich waren die anonymen Droh- und Hassbriefe, die ihm geschickt wurden. Und Anfeindungen in sozialen Medien. Aber natürlich gab es auch solche, die verstehen, dass er sich sein Land wieder «geholt» hat.
«Ich war immer offen für einen fairen Landabtausch», erklärt er. «Aber was mir angeboten wurde, war von minderer Qualität», sagt er. «Möglichkeiten hätte es mehrere gegeben, zumal einige Mitglieder im Reitverein ebenfalls Landbesitzer in Fehraltorf sind. Aber es ist halt schon so: Jeder will beim anderen feiern, nicht auf seinem eigenen Land.
Achtung und Wertschätzung
Wenn jetzt von einem Verlust für die Gemeinde gesprochen wird, wundere ich mich: Es sind vor allem auswärtige Reiter, welche an den Rennen teilnehmen. Mit den 15’000 Franken, welche die Gemeinde jeweils an die Rennen beigetragen hat, kann man andere Dorfvereine unterstützen». Doch es geht ihm nicht nur um Geld, sondern auch um Achtung und Wertschätzung.
«Ich bekomme 1000 Franken fürs Land – und was zahlen sie für Preisgelder? Die leben doch in einer anderen Welt. Ich als Bauer werde von den Veranstaltern der Osterrennen wie ein Unterhund behandelt, für die Pferdebesitzer zählt nur ihr Hobby. Nun ist alles anders: Altes geht weg, Raum für Neues entsteht», sagt Bachofen.
Osterpferderennen Fehraltorf
OK sieht Rennen in Gefahr
Das Organisationskomitee sieht die Rennen auf der Anlage in Gefahr. «Wenn der Bauer das Land in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stellt, bedeutet dies das Aus für die Osterrennen Fehraltorf, die seit 1934 ausgetragen werden», teilte das OK in einer Mitteilung Anfang November mit. Der Anlass sei mit seinen bis zu 12’000 Zuschauern einer der wichtigsten wiederkehrenden Anlässe im Zürcher Oberland.
«Der Besuch ist für viele Einwohner eine Tradition, die über Generationen weitergegeben wurde», schreibt des OK weiter. Die Gemeinde zeigte sich über das Vorgehen des Bauern geschockt. «Für die Gemeinde wäre das Aus der Rennen ein Riesenverlust. Der Gemeinderat bedauert, dass ein Einzelner einen solchen Anlass für tausende Bewohner der Region einfach verhindern kann», liess sich Gemeinderat Fritz Schmid in der Mitteilung zitieren.
OK-Präsident Urs Schenkel doppelte nach: «Wir vom OK-Pferderennen und vom Reitverein vom Kempttal können nicht fassen, dass die Arbeit, die über Generationen geleistet wurde, auf diese Weise vernichtet wird.» Der Anlass sei für alle Dorfvereine ein wichtiger Anlass, um Einnahmen zu generieren.
Wie heisst es so schön Bauern sollen sich nach dem Markt richten. Nur wenn der Bauer sagt soviel wollt ihr von mir und ich sage was es mir Wert ist . Sagen Sie das ist unverfrohen.Das ist freier Markt entweder sollen sie das zahlen/ersetzen oder es sein lassen. Wir Bauern müssen lernen nicht immer zu kuschen und den Preis fordern der gerechtfertigt ist. Dann ist esder Gesellschaft meistens nicht mehr wert irgendwas zu realisieren.
Pacht/Kauf
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DANKE
Die Fehraltorfer Ritter sind unerträgliche Heuchler.
Bauern steht auf.Für C-Milch 4,5 Rappen,Millionen für den Boss.
Das gleiche Spiel mit den Mostäpfel.
Dass die Rösseler keinen Vertrag mit ihm haben, ist pure Blödheit. Das sind ja super Geschäftsleute.
es braucht immer zwei. Es ist nicht einmal klar wem das Land gehört.
In der Muttersprache meiner Exfrau. Ich finde schade, dass es soweit kommen musste. Allerdings währe die ganze Sache abwendbar gewesen !!