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Die «Neue Seidenstrasse» nimmt Fahrt auf

Die Seidenstrasse bezeichnete im Mittelalter ein umfangreiches Handelsnetz, das über den Landweg China mit Zentralasien und Europa verband. Es sorgte für wirtschaftlichen Aufschwung in allen Regionen. China begann vor 10 Jahren eine «neue» Seidenstrasse aufzubauen. Bei der Billionen-Investition stellen sich erste Erfolge ein. 

Trotz schwerer internationaler Konflikte und Spannungen zwischen den grossen Volkswirtschaften sieht China seine «Neue Seidenstrasse» auf Erfolgskurs.

«Sie ist der richtige Pfad voran», sagte Staats- und Parteichef Xi Jinping am Mittwoch in Peking zur Eröffnung des dritten Gipfeltreffens zu dem gigantischen Infrastruktur- und Investitionsprojekt. Nie dagewesene historische Veränderungen entfalteten sich in der Welt. Von dem vor zehn Jahren begonnenen Seidenstrassen-Projekt sollen Xi zufolge auch Entwicklungsländer profitieren.

Gipfeltreffen in China

Vertreter aus mehr als 140 solcher Staaten etwa aus Afrika, Südamerika oder Asien, aber auch die Taliban aus Afghanistan waren seit Dienstag zu Gast in Peking. China vergibt in deren Ländern mit der Initiative Kredite und setzt milliardenschwere Bauprojekte um, unter anderem in Verkehrsnetze oder Häfen.

Kritisch äusserte sich Xi in Richtung der USA und EU-Staaten, die keine Seidenstrassenmitglieder sind, aber Sanktionen gegen China verhängt oder Untersuchungen gegen chinesische Produkte laufen haben. «Wir sind gegen einseitige Sanktionen, wirtschaftliche Zwänge, Entkopplung und Unterbrechungen von Lieferketten.» China werde sich nicht an ideologischer Konfrontation, geopolitischen Spielen oder Konfrontation durch Block-Politik beteiligen.

Russland als wichtiger Partner

Russlands Präsident Wladimir Putin ging nach Xi auf die Bühne – auch ein Zeichen, dass der Kremlchef einer der wichtigsten Gäste aus chinesischer Sicht war. Putin lobte die «Neue Seidenstrasse». Das Projekt und die russische Beteiligung daran sorgten dafür, gemeinsame Lösungen für die wichtigen regionalen Probleme zu finden.

Während seiner Rede verliessen einige Vertreter aus dem Westen den Raum. Im anschliessenden bilateralen Treffen zwischen Xi und Putin sicherte der Chinese seinem Gegenüber weiter Unterstützung zu. Xi nannte Putin in seiner Begrüssung einen «alten Freund».

Projekte bis an den Rhein

Zudem kündigte Xi einen Acht-Punkte-Plan an, mit dem China weitere Kooperationen eingehen will, der aber eher vage blieb. Dazu zählt dem 70-Jährigen zufolge der Ausbau der chinesisch-europäischen Express-Eisenbahnlinie. Die Verbindung zieht sich von China bis ins westdeutsche Duisburg, wo sich laut Pekinger Angaben mehr als 100 chinesische Logistik-Unternehmen niederliessen.

Insgesamt durchquert die Linie laut offiziellen Angaben 200 Städte in 25 europäischen Ländern. Xi will ausserdem den Austausch Chinas mit anderen Staaten im Bereich Künstliche Intelligenz ausbauen, sagte er.

Ein grosses Thema des Gipfels war das umwelt- und klimafreundliche Wirtschaften. Laut Teilnehmern einer Manager-Konferenz am Dienstag wurden dort 150 Verträge und Absichtserklärungen unterzeichnet, viele davon im Bereich Energie. China, das Strom noch hauptsächlich aus Kohleverbrennung gewinnt, sieht in erneuerbaren Energien für die «Neue Seidenstrasse» Chancen, etwa durch den Bau von Wind- und Solarparks.

Kritik an Schuldenfalle für ärmere Staaten

2013 hatte Xi die «Neue Seidenstrasse» ins Leben gerufen. Seither steckte Peking fast eine Billion US-Dollar in Projekte weltweit.

In vielen Entwicklungsländern entstanden dadurch Strassen, Eisenbahnlinien, Flug- und Seehäfen, wo es vorher keine gab. Kritiker sagen jedoch, viele ärmere Staaten rutschen wegen der Schulden, die sie dadurch bei der Volksrepublik haben, in eine starke Abhängigkeit von Peking. China argumentiert dagegen, dass Entwicklungsländer so eine Chance haben, von der globalen Entwicklung profitieren zu können.

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