Trotz Trocknung und Sortierung tritt laut Markus Waber, stellvertretender Direktor des Verbandes Schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP), vermehrt Fäulnis auf.
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Die Zwiebelernte in der Schweiz wurde durch ungünstige Wetterbedingungen erheblich beeinträchtigt. Laut Markus Waber, stellvertretender Direktor vom Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP), führten die feuchten Böden auf den Feldern zu einem erhöhten Krankheitsdruck, insbesondere zu Falschem Mehltau.
Die nassen Bedingungen während der Erntezeit hatten zudem Auswirkungen auf die Lagerqualität der Zwiebeln. Weiter waren Ernteunterbrüche eine Folge des schlechten Wetters. Trotz eines erheblichen Mehraufwands für Trocknung und Sortierung tritt laut Waber verstärkt Fäulnis auf.
Die Zwiebeln verfaulen
Mit den Lagerbestandsmeldungen vom Dezember wurde deutlich, dass die Bestände durch die hohen Verluste überdurchschnittlich stark abgenommen haben. Wie viele Tonnen während der Lagerung verfaulen, werde jedoch nicht erhoben, so Waber.
Die Versorgung mit inländischen Zwiebeln bis zur neuen Ernte ist ungewiss. Eine Prognose darüber, wie lange die inländischen Bestände noch reichen, sei schwierig. Laut Waber hängt dies stark von der Lagerqualität und der Nachfrage ab. Zwiebeln werden jedes Jahr importiert, um die Nachfrage während des Übergangs von alter zu neuer Ware zu decken. Die Importmenge würde sich dabei normalerweise in Grenzen halten.
Importe werden nötig sein
Im Jahr 2024 wurden jedoch mit rund 7500Tonnen mehr Zwiebeln importiert als 2023 (6900Tonnen). Die Importe stammen hauptsächlich aus den Niederlanden, Frankreich und Spanien, wobei keine klare Tendenz hinsichtlich der Herkunftsländer erkennbar sei.
Auch Raphael Müller, Category Manager Frischkartoffeln/Lagergemüse und Mitglied der Inoverde-Geschäftsleitung, bestätigt, dass der Krankheitsdruck aussergewöhnlich hoch war, und im Vergleich zu den letzten Jahren sei die Qualität und Lagerfähigkeit unterdurchschnittlich. Besonders während der Lagerphase seien die Verluste durch Fäulnis deutlich gestiegen, so Müller. Die Qualität würde jedoch je nach Anbauregion stark variieren, und es würden weiterhin einzelne Chargen geben, die einwandfreie Auslagerungsqualitäten ohne jegliche Fäulnis aufweisen.
Die Versorgung mit Zwiebeln ist laut Müller das ganze Jahr über sichergestellt. Er geht davon aus, dass ab Mitte bis Ende April Ergänzungsimporte nötig sein werden, um die Zeit bis zur neuen Ernte zu überbrücken. Trotz der gestiegenen Anbauflächen seien die Erträge 2024 insgesamt niedriger als in den Vorjahren, was teilweise mit mangelnden Qualitäten zusammenhängen würde.
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Ich glaube Ihnen täte ein gesundes mass
An Grundrespekt vor anderen Mitbürgern
Gut.
Es hat in unserem Lande ein jeder die Möglichkeit zu sagen was er will, aber bitte mit Respekt.