Nach einem angespannten Vorjahr erlebte der Eiermarkt eine positive Trendwende: «Die Nachfrage nach Schweizer Schaleneiern und Verarbeitungseiern stieg wieder», berichtet André Hodel, Vizepräsident der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten GalloSuisse.
Eine signifikante Entwicklung war dementsprechend die Aufhebung aller Marktentlastungsmassnahmen der Eivermarkter bis Ende Oktober. Diese Anpassung führte zur vollständigen Wiederbesetzung leerer Ställe und zur normalisierten Bestückung der nur teilweise genutzten Ställe mit Legehennen, so Hodel.
Importdruck bleibt bestehen
Nebst der gestiegenen Nachfrage nach Schweizer Eiern sei aber auch die Nachfrage nach Importeiern angestiegen. Dies führt GalloSuisse auf das geringere Haushaltsbudget der Konsumentinnen und Konsumenten zurück: «Bei Lebensmitteln wird oft zuerst gespart», erläutert André Hodel.
So bleibe der Importdruck bestehen – gleichzeitig seien die Importe aber auch nötig, um die Spitzen der Nachfrage abzudecken. Für das Gleichgewicht des Marktes sei dies ein nötiges Übel, erklärt Hodel.
«Um eine 100-prozentige Marktversorgung sicherzustellen, müssten wir unsere Produktion auf 120 Prozent aufstocken, aber dann besteht das Risiko einer Überproduktion», betont er. Derzeit liegt der Selbstversorgungsgrad bei Schaleneiern bei zirka 68 Prozent.
Verringertes Einkommen und Kostendruck
Daneben beschäftigen weitere Herausforderungen die Eierproduzentinnen und -produzenten. «Wie in der gesamten Landwirtschaft kämpfen auch die Eierproduzenten mit den gleichen Herausforderungen – so ist die Kürzung der BTS-Beiträge (Besonders tierfreundliche Stallhaltung) um rund 20 Prozent für die Eierproduzenten genauso einschneidend und wirkt sich deutlich aus», sagt André Hodel.
Denn diese Beiträge würden in den Wirtschaftlichkeitsberechnungen als Einkommen deklariert, was zu einem geringeren Lohn für die Produzentinnen und Produzenten führe. «Zusätzlich stiegen diverse weitere Kosten, wobei sich bei den Futtermitteln in den vergangenen Wochen aber eine leichte Entspannung abzeichnete», so André Hodel abschliessend.
Etwas weniger Poulets, aber mehr Truten
Die Pouletproduktion in der Schweiz nimmt seit Jahren zu. Dieses Jahr lagen die Zahlen laut Agristat , dem statistischen Dienst des Bauernverbandes, per Ende Oktober jedoch um 1,2 Prozent oder 1096 Tonnen unter dem Wert der Vorjahresmonate.
Insgesamt wurden bei den Poulets bis Ende September 90’424 Tonnen Fleisch (Schlachtgewicht) produziert. Auch die Anzahl der Tiere lag um 1,4 Prozent unter dem Vorjahr. Bei den Truten gab es hingegen bis Ende Oktober einen Produktionszuwachs um 3,9 Prozent auf 1’738 Tonnen.