Drei Frauen wollen Nachfolgerinnen von SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga werden. Es sind die Berner Regierungsrätin und frühere Nationalrätin Evi Allemann, die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider und die Baselstädter Ständerätin Eva Herzog.
Das teilte die SP Schweiz am Montag mit. Am Montag um 12.00 Uhr war die Frist für das Einreichen von Kandidaturen für die Nachfolge der Berner Sozialdemokratin Simonetta Sommaruga abgelaufen. Wer aufs Wahlticket zuhanden des Parlaments kommt, entscheidet die SP-Fraktion am Samstag.
Die Fraktion einigte sich im Grundsatz darauf, der Vereinigten Bundesversammlung für die Wahl am 7. Dezember zwei Kandidatinnen vorzuschlagen. Mit 26 zu 19 Stimmen votierte die Fraktion für ein Zweier- statt eines Dreiertickets. Die SP Schweiz nannte in ihrer Mitteilung alle drei Kandidaturen «ausgezeichnet».
Die drei SP-Bundesratskandidatinnen wollten sich am Montagabend in Luzern an einem Hearing der Öffentlichkeit stellen. In den nächsten Tagen finden weitere Veranstaltungen in Lausanne, Zürich und Liestal statt. Am Freitag will der Parteirat eine Empfehlung abgeben, am Samstag entscheidet die Fraktion.
EVA HERZOG: Als eine Favoritin für Sommarugas Nachfolge sehen Medien und Politologen die Basler Ständerätin und frühere Finanzdirektorin Eva Herzog. Sie hat Mitte November angekündigt, ins Rennen um den Sitz von Sommaruga gehen zu wollen. Als Vertreterin eines Stadtkantons und einer starken Wirtschaftsregion bringt die 60-jährige Herzog gute Argumente für ein Amt im Bundesrat mit. Die Historikerin war schon vor zwölf Jahren als Bundesratskandidatin angetreten, unterlag damals aber in der parteiinternen Nomination gegen Sommaruga.
EVI ALLEMANN: Die Berner Regierungsrätin und frühere Nationalrätin Evi Allemann hat sich ebenfalls entschieden, für den Bundesratssitz zu kandidieren. Das sagte sie Mitte November in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. «Ich könnte die Erfahrung aus 15 Jahren Parlamentsarbeit im Bundeshaus und gut vier Jahren in der Berner Kantonsregierung gewinnbringend für unser Land, aber auch für unsere Bevölkerung einsetzen», hielt Allemann fest. Vor ihrer Wahl in die Berner Kantonsregierung gehörte Allemann von 2003 bis 2018 dem Nationalrat an. Zudem war Allemann Präsidentin des VCS Schweiz und des Mieterverbandes Kanton Bern.
ELISABETH BAUME-SCHNEIDER: Auch der 58-jährigen jurassischen Ständerätin und früheren Staatsrätin Elisabeth Baume-Schneider wird das Format einer Bundesrätin zugeschrieben. Sie stellte sich Mitte November als dritte Kandidatin zur Verfügung. 2002 wurde sie in die Regierung des Kantons Jura gewählt. Sie leitete dort das Erziehungs-, Sport- und Kulturdepartement. 2006 und 2008 präsidierte sie den Regierungsrat. Seit 2019 ist Baume-Schneider Ständerätin. In der kleinen Kammer vertritt sie als Präsidentin der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie wichtige Dossiers.