Während mehrerer Jahre gab es in der Schweiz zu wenig Butter. Deshalb wurden grössere Mengen importiert. Im Jahr 2023 hat sich das Blatt gewendet. Die Butter-Lager haben sich immer mehr gefüllt.
Weniger Käse und ausländisches Milchpulver
Stefan Kohler, Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch (BOM), führte den Anstieg gegenüber dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst (lid) im Sommer 2024 auf zwei Hauptgründe zurück: «Die Käseproduktion hat nach einigen Boomjahren etwas von der Dynamik eingebüsst – neben dem etwas höheren Butterkonsum in den drei Covid-Pandemie-Jahren wurde auch mehr Schweizer Käse konsumiert und das Exportgeschäft lief sehr gut», erklärte er. «Inzwischen sind hier wieder normale Zeiten, das heisst die Milch muss anderswertig verwertet werden», führte er aus.
Der Geschäftsführer der Branchenorganisation Butter, Peter Ryser, sagte, dass verschiedene Marktentwicklungen zu einer höheren Butterproduktion geführt hätten. «Dazu zählen der Rückgang der Käseproduktion und der zunehmende Einsatz von ausländischem Milchpulver in der Nahrungsmittelindustrie», hielt Ryser gegenüber dem lid fest.
Diese Entwicklungen führten gemäss Ryser zu einer Verschiebung des Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage, was die Schwankungen noch verstärkt habe. Der Zunahme des Veredelungsverkehr hat gemäss Kohler zu einem Überschuss an Butter geführt, da die Milchproduktion nicht entsprechend reduziert wurde. «Wenn sich in den nächsten Monaten die Situation nicht beruhigt, wird es schwierig sein, den Milchpreis zu halten», warnte Kohler im Juli 2024.
1 Rappen pro Kilo Molkereimilch
Die Branche sieht nun dringenden Handlungsbedarf. «Es droht ein massiver Preisdruck auf dem Milchmarkt», warnte die Branchenorganisation Milch (BOM) Mitte November. Der Export von Butter und Rahm soll deshalb finanziell unterstützt werden. «Im Oktober hatte der Vorstand auf schriftlichem Weg beschlossen, aus dem Fonds Regulierung finanzielle Mittel zur Unterstützung der Ausfuhr von 2'000t Butter und 2'000t Rahm freizugeben. Diese Exporte werden in diesen Winter den Markt entlasten», teilte die BOM mit.
Um den Markt zu entlasten, braucht es aber weitere Mittel. Deshalb werden die Produzentenorganisationen (PO) und die Produzenten-Milchverwerter-Organisationen (PMO) während drei Monaten weitere Mittel im Umfang von einem Rappen pro Kilo Molkereimilch beschaffen. «Die Vorstandsmitglieder haben das Bekenntnis abgegeben, sich für diese Zusatzmassnahme einzusetzen», so die BOM weiter.
Bauern sind Restgeldempfänger
BIG-M stösst der Export von Schweizer Butter sauer auf. Die Bauernorganisation kritisiert vor allem die Butterimporte im Jahr 2023. Damals seien ausserordentliche Importe von 3’500 Tonnen Butter getätigt worden. «Das war eindeutig zu viel. Dies hat dazu geführt, dass wir Ende 2023 einen Lagerbestand von 2500 Tonnen hatten», schreibt BIG-M am Montag in einer Mitteilung. Dieser Überbestand habe in den Milchmarkt die vergangenen Monaten belastet.
Dass nun die Milchbauern den Export mit 4 Millionen Franken unterstützen müssen, verärgert BIG-M zutiefst. «Es ist ein Skandal, dass für Marktfehleinschätzungen die Milchbauern zur Kasse gebeten werden», kritisiert die Organisation die nachgelagerte Branche. «Einmal mehr wird deutlich, welche Marktstellung die Milchproduzenten haben. Sie sind nach wie vor Restgeldempfänger», heisst es weiter. Im Schweizer Milchmarkt würden nach wie vor nicht alle Parteien gleich behandelt. «Dieser Missstand verhindert eine nachhaltige Milchwirtschaft», schreibt BIG-M weiter.
Regulierprodukt
Eine ausgeglichene Produktion und Lagerbewirtschaftung von Butter zu erreichen, ist laut Stefan Kohler und Peter Ryser eine Herausforderung. «Butter ist ein sogenanntes Regulierprodukt, weil es sehr gut lagerbar und aufgrund des Koppelproduktes Magermilch oder Magermilchpulver nicht sehr lukrativ für die Hersteller ist», erklärt Stefan Kohler von der Branchenorganisation Milch. Das bedeutet, dass bei einem Überangebot an Milch schnell ein «Butterberg» entsteht, da andere Märkte gesättigt sind. Bei etwas zu wenig Milch hingegen muss Butter importiert werden.
Warum? Die landauf und landab sehr schlechte Qualität beim konservierten Raufutter 2024 führt unweigerlich dazu.
Nehmt euch ein Beispiel an der Schweine Branche. Die Suisseporcs; 1 Geschäftsführer 1 Stv. 2-3 Mitarbeiter-innen, welch sich für die Anliegen der CH-Schweineproduzenten wehren.
Klar gibt es noch die Händler, Migros, Coop und IP Suisse welche sich an den Produzenten bereichern.
In den Kassen hat es Millionen, von den Zollabschöpfungen auf dem importierten Butter der letzten Jahre. Oder hat die Bom diese Gelder für die Geschäftsleitung "missbraucht" um "Versager" zu vergolden?